Düsseldorfer „Kokain-Taxi“: Dealer legen Geständnisse ab
Düsseldorf (dpa). Die beiden Betreiber eines „Kokain-Taxis“ haben am Montag vor Gericht in Düsseldorf umfassende Geständnisse abgelegt. Der 33-jährige Hauptbeschuldigte sagte, er habe selbst reichlich Kokain geschnupft und sei wegen seines enormen Geldbedarfs auf die Idee gekommen, Bestellungen per SMS anzunehmen und den Stoff von seinem 38-jährigen Komplizen an seine Kundschaft im Medienhafen ausliefern zu lassen.
Als Türsteher diverser Clubs habe er die nötigen Kontakte gehabt. Die Nachfrage sei sofort explodiert, sagte er beim Prozessauftakt vor dem Düsseldorfer Landgericht. Drogenfahnder hatten die florierenden Geschäfte des „Kokain-Taxis“ im vergangenen Jahr gestoppt.
Das „ganz besondere Dienstleistungsangebot“ war auf rege Nachfrage gestoßen, die beiden Angeklagten sollen mehrere Kilogramm zum stolzen Preis von 120 Euro pro Gramm verkauft haben. 840 Gramm Kokain waren sichergestellt worden, als die Drogenfahnder zuschlugen.
Der 33-jährige Familienvater hatte den „Schnee“ in einem Tresor in seiner Wohnung deponiert. Ähnlich einem Pizza-Taxi hatte das Duo die Kunden nach telefonischer Bestellung mit Drogen in konsumgerechten Portionen beliefert. 30 bis 40 Drogenbestellungen waren täglich telefonisch eingegangen, hatte die Polizei berichtet. Die Kunden seien zumeist finanzkräftige Geschäftsleute gewesen.