Schaustellerverband Düsseldorfer Osterkirmes fällt auch in diesem Jahr aus

Düsseldorf · Düsseldorfer Heimatsommer hingegen ist bis zum 28. April verlängert worden.

 Oliver Wilmering und Ralf Malfertheiner vom Düsseldorfer Schaustellerverband kämpfen um ihr wirtschaftliches Überleben.

Oliver Wilmering und Ralf Malfertheiner vom Düsseldorfer Schaustellerverband kämpfen um ihr wirtschaftliches Überleben.

Foto: Andreas Krüger

Normalerweise würde am Ostersamstag um 14 Uhr der Startschuss für die Osterkirmes fallen. Doch auf dem Staufenplatz in Grafenberg zieht weder der Duft von selbstgebrannten Mandeln, gegrillten Würstchen oder Zuckerwatte über den Platz, noch drehen sich die Karussells wegen der Pandemie.

Für Oliver Wilmering, Vorsitzender des Düsseldorfer Schaustellerverbandes, eine Katastrophe: „Das ist jetzt das zweite Jahr in Folge, dass der Auftakt der Kirmes-Saison ins Wasser fällt. So langsam aber sicher gehen uns Schaustellern die Reserven aus. Es rollt eine Insolvenzwelle auf uns zu.“ Denn bis auf eine kleinere Veranstaltung im Oktober auf dem Staufenplatz, mit einem entsprechenden Sicherheitskonzept, hatten die meisten Schausteller im Vorjahr keine Einnahmen. Und das setzt sich nun auch in diesem Jahr fort. „Wir haben immer gehofft, dass es irgendwann mal wieder losgeht. Im Vorjahr haben wir gehofft, dass es Pfingsten wieder losgeht, dann auf die Rheinkirmes, dann auf den Weihnachtsmarkt und jetzt geht das Spielchen wieder vorn vorne los. Uns fehlt eine Perspektive, ein Plan der Politik, wie wir mit entsprechenden Sicherheitskonzepten weitermachen können“, zeigt sich Wilmering enttäuscht.

Im Düsseldorf gibt es 120 Schaustellerfamilien, von denen 90 im Verband organisiert sind. „Bisher haben drei Betriebe in der Pandemie Insolvenz angemeldet. Aber wenn nicht schnell etwas passiert, dann werden es noch viele mehr werden“, sagt Wilmering. Einige haben sich übergangsweise bereits andere Jobs gesucht, füllen im Supermarkt Regale auf oder sind noch auf der Suche nach Aushilfsjobs. „Aber davon gibt es auch nur sehr wenige zur Zeit auf dem Markt.“ Zudem werde der Familiennachwuchs von Kindheit an darauf vorbereitet, später den elterlichen Betrieb zu übernehmen, sodass viele auch keine andere Ausbildung gemacht haben.

Knackpunkt wird seiner Meinung der Juli sein, denn dann soll die Große Kirmes am Rhein stattfinden. „Das Wasser steht vielen bis zum Hals und sollte diese Kirmes abgesagt werden, dann haben wir ein großes Problem. So richtig zuversichtlich bin ich nicht.“

Eine gute Nachricht
gab es dann aber doch

Eine gute Nachricht gab es nun aber doch in dieser Woche für die Schausteller. Ihre Buden in der Innenstadt beim sogenannten „Heimatsommer“, dürfen bis zum 28. April weiter öffnen. Darauf hat sich der Verband mit der Stadtspitze um Oberbürgermeister Stephan Keller geeinigt. “Große Umsätze lassen sich dabei zwar nicht erzielen. Aber es reicht, um die nötigsten Rechnungen zu bezahlen. Und für diese Unterstützung sind wir der Stadt und dem OB auch sehr dankbar.“