Kriminalität in Düsseldorf Familie bestiehlt Gerresheimer Schriftsteller im Hausflur

Gerresheim · Dem Autor wurde das Portemonnaie gestohlen. 30 Minuten später fehlten 1000 Euro auf dem Konto. Die Polizei hofft, dass sie die Diebe schnappen kann.

 Der bestohlene Autor wohnt in der beschaulichen Regenbergastraße in Gerresheim.

Der bestohlene Autor wohnt in der beschaulichen Regenbergastraße in Gerresheim.

Foto: Marc Ingel

Keinen schönen Tag hatte ein in Gerresheim ziemlich bekannter Autor von Horror-Geschichten, nennen wir ihn kurz Stephan P., kürzlich. Er kam gerade von der Deutschen Bank an der Benderstraße, schloss die Tür seines Wohnhauses an der Regenbergastraße auf, als eine ihm nicht bekannte Familie (Vater, Mutter plus ein etwa achtjähriger Junge) sich an ihm vorbei in den Hausflur drängte – und nur wenig später wieder Kehrt machte, während Herr P. gerade im Briefkasten nach Post schaute: „Tschuldigung, falsches Haus, wir haben uns in der Tür geirrt.“

Unser Schriftsteller ahnte zunächst nichts Böses, „doch zu Hause bemerkte ich dann wenig später, dass mein Portemonnaie mit 130 Euro weg war“. Sofort rief er seine Bank an und wollte die EC-Karte sperren lassen. „Da erzählten die mir, es seien bereits zweimal 500 Euro an zwei verschiedenen Bankautomaten abgeholt worden – nicht einmal eine halbe Stunde nach dem Vorfall.“ Stephan P. erinnerte sich, dass er seine offene Umhängetasche in dem Hausflur über der Schulter trug, „so müssen die an meine Geldbörse gekommen sein. Ich habe jedenfalls nix gemerkt. Das mein Geld weg ist, ist schon schlimm, aber die ganzen Karten, der Ausweis, das ist der eigentliche Schlamassel“, sagt er betrübt. In der Polizeiwache an der Wilhelm-Rabe-Straße habe man sich dann sehr interessiert gezeigt und eine Stunde Zeit damit verbracht, die Anzeige mit sämtlichen Details, an die sich Stephan P. erinnern konnte, aufzunehmen.

Eine Polizeisprecherin bestätigt die Aufnahme des Trickdiebstahls, eine Sachbearbeiterin habe auch schon Kontakt zu Herrn P. aufgenommen. „So etwas kommt leider immer wieder vor, und es gibt zig Varianten, wie die Diebe an das kommen, was sie haben wollen.“ Auch dass Kinder für so etwas missbraucht würden, um unscheinbar und unschuldig zu wirken, sei keine Seltenheit. Sie geht davon aus, dass unser Krimi-Autor zuvor ausbaldowert wurde, sie ihm in der Bank womöglich über die Schulter geschaut haben, um so an die PIN-Nummer zu kommen. Dass die Tastatur des Geldautomaten manipuliert worden sei, hält sie hingegen für unwahrscheinlich: „In solchen Fällen brauchen die Kriminellen die EC-Karte gar nicht mehr, das wäre dann zu viel Aufwand.“

Dass die „Familie“ überführt und belangt wird, hält sie hingegen für durchaus möglich. „Es gibt Bilder der Überwachungskameras in den Banken, in denen das Geld abgehoben wurde, und auch aus der Bank, in der der Geschädigte am Automaten war, müsste es Aufnahmen geben, da fehlt uns noch die Rückmeldung.“ Ob die Polizei dann mit den Bildern an die Öffentlichkeit geht, entscheide letztlich die Staatsanwaltschaft.