Neu in den Programmkinos Made in China – Komödie mit viel Klischee-Klamauk

Düsseldorf · Düsseldorfer Programmkinos: Das sind die neuen Filme der Woche.

Frederic Chau als Francois und Julie de Bona als Sophie in einer Szene des Films „Made In China“, der jetzt in den Programmkinos anläuft.

Foto: dpa/-

Made in China

Mit dem Thema culture-clash ist Schauspieler Frédéric Chau spätestens als Verlobter in „Monsieur Claudes Töchter“ bestens vertraut. Nun gab der in Vietnam geborene Star mit chinesisch-kombodschanischen Wurzeln die Anregung für eine weitere Multikulti-Komödie.

Kommentarbild, Philipp Koep

Foto: Judith Michaelis

Francois (F. Chau) hat sich vor zehn Jahren mit seinem Vater zerstritten und seither nicht mehr das chinesische Viertel von Paris betreten. Als seine Freundin Sophie von ihm schwanger wird, will er sich mit der Familie versöhnen. Diplomatischer Vermittler soll dabei sein Freund Bruno sein, doch der ist alles andere als geeignet auf kulturelle Eigenheiten Rücksicht zu nehmen. Liebenswürdige, aber sehr konventionelle Komödie mit jeder Menge Klischee-Klamauk.

Atelier, tgl. 17, 19 und 21 Uhr (am So. um 19 Uhr und Mo. um 21.30 Uhr im frz. OmU)

Leid und Herrlichkeit

Mit (fast) Siebzig schaut Pedro Almodovar zurück auf die Stationen seines Künstlerlebens und präsentiert eine Autobiographie mit fiktionalen Freiheiten. Wie bereits in seinen früheren Filmen “Das Gesetz der Begierde” und “La mala educacion – Schlechte Erziehung” greift Motive seines Lebens auf. Aus der Rückschau des gealterten Regisseurs Salvador Mallo, unschwer als alter ego von Almodovar zu erkennen, erzählt der Film von seinen Lieben. Zunächst gibt es da einmal seine Mutter (gespielt von Penelope Cruz) und später seine Geliebten und seinen Bruder Augustin.

Salvador Mallo, gespielt von seinem Stammschauspieler Antonio Banderas, droht in Selbstmitleid über seine Alterswehwehchen zu versinken, da holt ihn das Vorhaben einer Kinemathek aus dem Tief: sein Film “Sabor” soll restauriert wieder ins Kino kommen. Mallo besucht seinen einstigen Hauptdarsteller Alberto, mit dem er sich vor 30 Jahren heftig überworfen hatte. Ein gemeinsamer Drogentrip wird zu Reise in die eigene Kindheit der 60er Jahre und seinem ersten schwulen Verlangen.

Almodovars/Mallos Lebensrückblick springt durch die Jahrzehnte und verbindet Tragik und Komik mit jenem knallbunt-melancholischen Flair aus Almodovars früheren Filmen.

Cinema, Vorpremiere am Mo. um 19 Uhr

Ausgeflogen

Loslassen lernen. Der Film ist schon mal für den „Brigitte“-Award vorgemerkt - dekorativer könnte man das Luxus-Problem kaum als Mutti-Mutmach-Streifen behandeln. Héloïse (Sandrine Kiberlaine) ist Ende Vierzig, alleinerziehende Mutter von drei Kindern und hat ihr eigenes Restaurant. Eigentlich ist alles toll, sogar eine kleine Affäre versüßt ihr das Leben, doch dann kommt das Töchterlein mit dem Plan, im fernen Kanada studieren zu wollen. Und plötzlich stellt der vorausempfundene Trennungsschmerz Héloïses Welt auf den Kopf...

Was Regisseurin und Drehbuchautorin Lisa Azuelos sich da autobiographisch von der Seele gefilmt hat, ist gefälliges Unterhaltungskino, in dem sehr moderne Frauen in ganz traditionelle Muttertier-Rollenmuster verfallen.

Bambi, tgl. 16.45 u. 19 Uhr (Di. um 19 Uhr im frz. OmU)

Back to Maracana

Seine Liebe gilt der Heimat Brasilien und dem Fußball der Seleção. Doch nach der Trennung von seiner Frau musste er zunächst beim Vater Samuel in dessen kleiner Wohnung in Tel Aviv (!) unterkommen. Als Rentner Samuel erfährt, dass er schwer erkrankt ist, will er sich einen Lebenstraum erfüllen und bucht Tickets für Flug und Wohnmobil zum berühmten Stadion Maracana, wo das WM-Finale ansteht. Nun lief die WM in Brasilien nicht so ganz im Sinn der Seleção-Fans, das spielt für diesen Roadtrip von Vater, Sohn und Enkel weniger eine Rolle als der neu gefundene Zusammenhalt.

Metropol, Do. – Mo. 21.15 Uhr (am Mo. im port. OmU)