Nach mehreren Vorfällen Jetzt auch Videoüberwachung und Bändchen fürs Rheinbad

Düsseldorf · Der Gipfel im Düsseldorfer Rathaus hat am Montag zu weiteren Schritten geführt, die Randalierer vom Rheinbad fern halten sollen. Mit Blick auf die jüngsten Vorfälle korrigierten die Verantwortlichen frühere Schilderungen.

Foto: Christian Herrendorf

Besucher des Rheinbads müssen sich ab sofort auf drei Dinge einstellen: Sie müssen einen Lichtbildausweis vorzeigen sowie damit einverstanden erklären, dass ihre Daten aufgenommen werden und sie von Videokameras erfasst werden. Das ist das Ergebnis eines Treffens von Stadtspitze, Bädergesellschaft und Polizei am Montag im Düsseldorfer Rathauses. Darüber hinaus erhalten die Besucher ein farbiges Armbändchen, das signalisiert, dass sie Eintritt bezahlt haben. Bisher sollen Besucher zum Teil über einen Zaun geklettert sein. Für das andere Düsseldorfer Freibad (im Stadtteil Lörick) sind aktuell keine Ausweiskontrollen oder Videoüberwachung geplant. Dort unterstützen Sicherheitskräfte die Mitarbeiter der Bädergesellschaft,

Mit den Schritten reagieren die Verantwortlichen auf die Vorfälle, die es Ende Juni sowie am Freitag (27. Juli) gegeben hatte. In allen drei Fällen hatten Jugendliche im Bad so randaliert, dass das Bad geräumt wurde.

Nach Ansicht des Videomaterials vom jüngsten Fall stellten Stadt und Bädergesellschaft den Ablauf wie folgt dar: Es habe zunächst eine Gruppe Jugendlicher die Rutsche des Bades blockiert. Als Störer getrennt und angesprochen wurden, solidarisierten sich weitere Jugendliche mit den Störern. Einzelne Jugendliche beleidigten und bedrohten eine Schwimmmeisterin. Die Leitung des Bades sei gegen 17.45 Uhr zu der Einschätzung gekommen, die Polizei zu rufen, und habe um 18.15 Uhr beschlossen, das Bad vorzeitig zu schließen. Daraufhin sei eine Gruppe von bis zu 60 Jugendlichen aus Trotz „unkontrolliert“ in Sprungbecken gesprungen. Bei den Rädelsführern seien die Personalien festgestellt worden, sie haben einen deutschen Pass. Gegen sie wurde ein Hausverbot verhängt, die Polizei ermittelt gegen sie.

Oberbürgermeister Thomas Geisel korrigierte in diesem Zusammenhang frühere Darstellungen: „Der Eindruck, dass marodierende Bande die Herrschaft über das Rheinbad übernommen haben, trifft nicht zu.“

An diesem Punkt setzen die genannten Schritte an: Um das Hausverbot zu kontrollieren und potentielle Randalierer abzuschrecken, weil sie leicht identifiziert werden können, wurden die Ausweispflicht eingeführt. Dies muss der Personalausweis, ein Schülerausweis oder eine Fahrkarte mit Bild sein. Damit die Ausweispflicht wirkt und nicht durch illegalen Zutritt außer Kraft gesetzt wird, gibt es zusätzlich die reiß- und wasserfesten Bändchen. Die Farbe soll regelmäßig wechseln. Die Videoüberwachung wurde nach den Vorfällen Ende Juni vorbereitet, „sie läuft“, sagte Roland Ketteler, Chef der Bädergesellschaft, am Montag.

Das Personal des Rheinbades wird auch weiterhin von Sicherheitskräften unterstützt. Die Zahl der Helfer wird festgelegt, wenn die Badleitung auf der Basis der Wettervorhersage einschätzt, wie viele Besucher für den jeweiligen Tag erwartet werden.