Düsseldorfs kulinarischer Seele auf der Spur

Dreizehn Stationen und ihre Geschichten stehen auf dem Programm der dreistündigen Erkundungstour.

Auf ein Pfefferkorn beißt man normalerweise nur ungern. Dieses aber ist weich und salzig. Die Schärfe breitet sich langsam im Mund aus, es schmeckt schön pfeffrig — aber nicht zu sehr. Ein bisschen säuerlich auch. In Salz fermentierter Pfeffer aus Sri Lanka ist eins von den ungewöhnlichen Dingen, die bei Inka&Mehl auf dem Carlsplatz angeboten werden. Die kleine Bude, die verführerisch nach Gewürzen riecht, ist eine der Stationen der neuen Stadtführung „Düsseldorfs kulinarische Seele“, die Düsseldorf Tourismus (DT) ab heute anbietet.

Das Kulinarische werde beim Reisen immer wichtiger, weiß DT-Geschäftsführer Ole Friedrich. Doch was macht Düsseldorf kulinarisch aus? „Von moderner Küche bis ins Brauhaus“, sagt Friedrich. Ein paar Dinge durften dabei natürlich nicht fehlen. So steht das Uerige genauso auf dem Tourenplan wie die Bäckerei Hinkel und der Düsseldorfer Senfladen.

Gästeführer James Martin - eigentlich Australier aber schon seit 12 Jahren ein echter Düsseldorfer Jong und Altstadtbewohner - weiß zu jeder Station eine nette Geschichte zu erzählen. Wie Jan Wellem bei der Jagd der Proviant ausging und er so zum ersten Mal Bohneneintopf aß. Wie Touristen oft verwirrt sind, weil auf dem Marktplatz der Markt und auf dem Burgplatz die Burg fehlt. Wie es ein Düsseldorfer Senftöpfchen auf ein Stillleben von Vincent van Gogh geschafft hat. Und was hat der Satz „Bevor die uns killen, pitschen wir einen“ mit einem bekannten Düsseldorfer Kräuterschnaps zu tun? Bei der Führung können also nicht nur Touristen, sondern auch Einheimische noch so manches über ihre Heimatstadt lernen.

Warum zum Beispiel heißt das Uerige Uerige? Was hat den Wirt seinerzeit bewogen, das „Heidelberger Fass“ - wie das Brauhaus an der Bergerstraße damals noch hieß - umzubenennen? Doch auch über das Kulinarische selbst erfährt man noch Neues. Wie man zum Beispiel ein Solei ordnungsgemäß verspeist oder eine Solei-Torte baut.

Es sei auch das Ziel der Führung gewesen, sagt Friedrich, sowohl Touristen, als auch Einheimische anzusprechen. Und zudem Tradition mit Modernem zu verbinden. So gibt es auf der dreistündigen Tour vom Alt über den Senf bis zu feinen Törtchen und Gewürzen auf dem Carlsplatz einiges zu riechen und zu schmecken.