Studie Ein bisschen Umweltspur geht noch in Düsseldorf

Düsseldorf · Der Verkehrsausschuss diskutiert am Mittwoch eine Untersuchung zu einer Umweltspur von der Danziger Straße bis in die Innenstadt. Sie wäre praktisch machbar. Ob sie das aber auch politisch ist, gilt als fraglich.

Dieses Schild zeigt, welche Fahrzeuge die Umweltspur in Düsseldorf nutzen dürfen: Busse, Taxen, Elektrofahrzeuge und Autos, in denen mindestens drei Personen sitzen.

Foto: dpa/David Young

Die jüngste Studie zu möglichen Umweltspuren in der Landeshauptstadt, die am Freitag veröffentlicht wurde, kommt zu drei Ergebnissen: 1. Die Corneliusstraße muss nicht Teil der Umweltspur werden (das entspricht inzwischen auch der politischen Beschlusslage). 2. Auf Strecken stadtauswärts sollen keine Umweltspuren geschaffen werden. 3. Auf dem Abschnitt zwischen Danziger Straße und Kö-Bogen-Tunnel ist eine weitere Umweltspur noch möglich. Mit der Studie beschäftigen sich am Mittwoch die Politiker im Verkehrsausschuss. Die Ergebnisse im Detail:

Die mögliche Umweltspur Das beauftragte Ingenieurbüro hat die Strecke zwischen Nordstern und Kö-Bogen-Tunnel (Fahrtrichtung stadteinwärts) in Abschnitte gegliedert und aufgeführt, ob und unter welchen Bedingungen dort eine Umweltspur entstehen kann. Auf dem ersten Stück der Danziger Straße (südlich des Nordsterns) ist der Standstreifen in seinem heutigen Zustand nicht in der Lage, als Fahrspur zu dienen, folglich wären dort Bauarbeiten erforderlich. Ab der Anschlussstelle „Am Hain“ gibt es eine Bus-und-Taxi-Spur, die bei einer Umwidmung zur Umweltspur auch von Elektroautos und Fahrgemeinschaften (ab drei Personen aufwärts) genutzt werden könnte. Die Brücke am Kennedydamm scheidet für die Umweltspur aus. Ein Stück dahinter könnte die Umweltspur wieder beginnen und auf der Fischer- und der Kaiserstraße fortgesetzt werden. Dort gibt es bereits einen breiten Radstreifen, der erweitert werden könnte. Die Umweltspur könnte laut Studie bis zur Inselstraße reichen.

Parallel zu dieser Strecke möchten Stadt und Rheinbahn ein besonderes Nahverkehrsangebot aufbauen. Es soll ein Shuttleservice im Linienverkehr vom Messeparkplatz 2 in die Innenstadt entstehen.

Die Corneliusstraße Laut Studie hat sich die Verkehrslage auf der Corneliusstraße durch die in der südlichen Innenstadt bereits geschaffenen Umweltspuren entspannt. Es gebe weniger Staus, der Verkehr fließe besser und dies wirke sich positiv auf die Lufthygiene aus. Unabhängig davon sei es ohnehin schwierig, auf der engen Corneliusstraße eine Umweltspur und einen normalen Fahrstreifen mit vernünftiger Breite zu schaffen.

Strecken stadtauswärts Darüber hinaus kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass auf allen Teilen der Strecke zwischen Danziger Straße und A46 stadtauswärts keine Umweltspuren eingerichtet werden sollten. Damit sind die Abschnitte vom Kö-Bogen-Tunnel bis zur Danzinger Straße (Fahrtrichtung Norden) sowie von der Berliner Allee bis zur A46 (Fahrtrichtung Süden) gemeint. Umweltspuren auf diesen Abschnitten könnten zu weiteren Staus führen und damit die Luftqualität verschlechtern, heißt es in der Studie. Dies würde dem Ziel, das hinter den Umweltspuren steht, zuwiderlaufen.

So könnte eine Umweltspur von der Danziger Straße bis in die Innenstadt verlaufen.

Foto: KLXM

Die politische Lage Die CDU ist grundsätzlich gegen Umweltspuren und hat zuletzt die Abschaffung der drei vorhandenen beantragt. Die FDP ist mindestens gegen die Umweltspur zwischen A46 und Corneliusstraße, ob sie einer Umweltspur auf den beschriebenen Abschnitten oder einem Teil davon zustimmen würde, ist mindestens fraglich. Damit würden SPD und Grüne, sollten sie diesen Plan verfolgen wollen, nur zum Ziel kommen, wenn sie – wie bei der Abstimmung für die Tour de France – die Stimmen aller kleinen Fraktionen, Gruppen und Einzelvertreter im Stadtrat bekommen. Selbst wenn dies gelänge, bleibt die Frage, ob dies von den beiden politisch gewollt wäre.