Verliebt Ein Heiratsantrag im XXL-Format
Bald heiraten Jörg Kling und Ricarda Bauers in Las Vegas. Nur der Antrag fehlte noch.
Düsseldorf. Fragt man die Verlobte, ist Jörg Kling ein Mann der alten Schule. Schließlich hat er offiziell bei Ricarda Bauers’ Vater um deren Hand angehalten. Und auch die Hochzeit ist bereits geplant, schon in wenigen Tagen geht es nach Las Vegas. Bauers hat sich das so gewünscht: „Ich war schon einmal verheiratet. Da wollte ich beim zweiten Mal nicht unbedingt das normale Programm.“ Doch eines war bei all dem Trubel untergegangen: Einen richtigen Heiratsantrag hatte Jörg seiner Ricarda nicht gemacht.
„Wenn Du mich nicht bald fragst, dann sage ich in Las Vegas ,Nein’, wenn ich gefragt werde, ob ich Dich heiraten will“, drohte Bauers schließlich scherzhaft ihrem Zukünftigen. Der habe es daraufhin wohl mit der Angst zu tun bekommen, vermutet die 51-Jährige und lacht. Denn einen Antrag hat Kling ihr wenig später doch gemacht — und zwar einen recht großformatigen. Gegenüber Bauers Arbeitsstelle beim ASG-Bildungsforum an der Gerresheimer Straße mietete der Maschinenschlosser eine Plakatwand an und tapezierte sie mit einem Plakat, dass ein Foto von ihm und Ricarda zeigt. Daneben steht: „Liebe Rici, meine ganze Liebe will ich Dir geben, teilen möchte ich mit Dir mein Leben.“ Und daneben der alles entscheidende Satz: „Willst Du mich heiraten?“ Ein Freund hatte Kling bei der Gestaltung des Plakats geholfen. Um es anzubringen, musste Kling einen Lkw mieten. „Irgendwie musste ich ja Leiter, Quaste und Kleister transportieren“, sagt er.
Als Bauers sich am nächsten Tag auf den Weg zur Arbeit macht, wartet Kling bereits mit einer Flasche Sekt und einem Blumenstrauß unweit seines „Heiratsantrags“. Doch die 51-Jährige ist so in das Gespräch mit den Kolleginnen vertieft, dass sie weder Kling noch das Plakat bemerkt. Erst als ihr Blick auf die Kollegen fällt, die aufgeregt auf der anderen Seite der Straße warten, fällt ihr Blick auf das Plakat und Kling. „Mach keinen Quatsch“, habe seine Zukünftige daraufhin gesagt, erzählt der 46-Jährige. Und Bauers erinnert sich: „Mir sind die Tränen in die Augen geschossen.“ Natürlich habe sie „Ja“ gesagt, so dass nun endlich geheiratet werden kann. Nur den Prosecco habe sie abgelehnt: „Der hätte mich aus den Schuhen gehauen.“ olf