Ein neues Stück Königsallee für über 50 Millionen Euro

Mit dem Projekt „Kö West“ wollen zwei Firmen den Boulevard aufwerten.

Düsseldorf. Der Projektentwickler RMA und der Immobilienberater IKP wollen der Königsallee den Luxus-Glamour früherer Jahre bescheren. „Wir möchten Düsseldorf etwas von dem Glanz zurückgeben“, erklärt IKP-Geschäftsführer Lars Kuchenbuch.

An dem entsprechenden architektonischen Gesicht mit dem Projekt-Namen „Kö West“ wird mit der Adresse Kö 17 gerade gefeilt, noch in diesem Monat folgt mit dem Abriss und anschließendem Neubau des Gebäudes Kö 19 ein weiterer Schritt (siehe Info-Kasten).

Doch damit nicht genug. Auch bei HSBC Trinkaus & Burkhardt wollen die Zwischeninvestoren, die in der Regel Gebäude aufkaufen, fertigstellen und mit den Mietern komplett an neue Investoren verkaufen, Hand anlegen.

Das Gebäude sei in die Jahre gekommen. Passage und Haustechnik seien veraltet. „Wir stellen uns auch vor, dass die Laden-Fassaden nach vorne gezogen werden, ungefähr auf Höhe der Hausfront“, sagt RMA-Geschäftsführer Christoph Röhr.

Gespräche mit den Bank-Vorständen seien geführt worden. Auf grünes Licht werde derzeit noch gewartet. Die komplette Fertigstellung aller Gebäude mit Neugestaltung der Trinkauspassage ist für Herbst 2013 vorgesehen.

Damit packen Kuchenbuch und Röhr gleich das gesamte Karree zwischen Trinkausstraße und Theodor-Körner-Straße an. Während für Entkernung und Umbau der Gebäude Kö 17 und 19 jeweils 20 Millionen Euro genannt werden, sollen für den Trinkaus-Umbau (nur Erdgeschoss mit Passage) nochmal über zehn Millionen Euro locker gemacht werden.

Geplant ist auch, das Straßenbild der Kö zu verändern. Um künftigen Luxuseinkäufern gerecht zu werden, stellen sich Kuchenbuch und Röhr einen breiten Boulevard wie auf der gegenüberliegenden Seite vor. Auf Kosten der schrägen Parkplätze direkt vor den Geschäften.

„Wir haben genug Parkplätze hier und bekommen noch 1000 weitere mit dem Kö-Bogen dazu“, so Kuchenbuch. Grünes Licht für diese Planungen von der Stadt gibt es noch nicht. Und: Der Umbau müsste von den Geschäftsleuten bezahlt werden.

Hintergrund der „Revitalisierung“ des Teilstücks der Kö auf 80 Meter Länge: Schräg gegenüber wird der Boulevard durch das Groß-Projekt Kö-Bogen inklusive der Libeskind-Bauten — für die am Freitag der Grundstein gelegt wird — in den nächsten Jahren deutlich aufgewertet.

Viele teure Marken orientieren sich deshalb schon jetzt auf den nördlichen Abschnitt der Allee. Darauf setzen auch die Investoren von „Kö West“, die vor allem Luxus-Labels als potenzielle Mieter im Blick haben.