Ein neues Zuhause nach der Flucht

Die Initiative „Wohnungen für Flüchtlinge“ unterstützt Geflüchtete bei ihrer Suche.

Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. Wenn Ammar Fanari (31) an seine Wohnung in Unterrath denkt, wird ihm immer noch ganz warm ums Herz. „42 Quadratmeter mit einer eigenen Küche“, sagt er und lacht. Vor gut zwei Jahren hat Fanari wie viele andere sein Heimatland Syrien verlassen, um in Deutschland ein besseres Leben zu beginnen. Dass er nun eine eigene Wohnung hat, verdankt er Peter Röckendorf und der Düsseldorfer Initiative „Wohnungen für Flüchtlinge“. Seit einem Jahr vermittelt Röckendorf online mit rund 15 Ehrenamtlern Wohnungen an Geflüchtete. Die Idee dazu kam ihm bei seiner täglichen Arbeit in einem Flüchtlingsheim des Deutschen Roten Kreuz, wo er sich ehrenamtlich engagiert. „Die Menschen in den Unterkünften warten monatelang auf Wohnungen, weil die Vermittlung einfach zu lange dauert. Also bleiben sie im Heim unter sich — der Kontakt zu Einheimischen bleibt dadurch auch auf der Strecke“, sagt Röckendorf.

Also hat er privat begonnen, nach Wohnungen zu schauen — auf Internetseiten und auch privat bei Freunden und Verwandten. „Es gibt immer einen, der einen kennt, der wieder jemanden kennt, der vielleicht eine Wohnung hat“, sagt Peter Röckendorf. „Die Rückmeldungen waren so zahlreich, dass wir eine Initiative gegründet haben.“

Wenn eine passende Wohnung dabei ist, wendet sich die Initiative zunächst ohne den Suchenden an den Vermieter und horcht nach. „Das ist leider nötig“, sagt er. Denn viele Vermieter wollen ihre Wohnungen nicht an Geflüchtete vermieten. „Es gibt viele Vorurteile, die wir zunächst aus dem Weg räumen müssen — leider“, erklärt Röckendorf.

Wenn aber erst einmal ein Treffen organisiert ist, seien die Vermieter meist schnell überzeugt. „Besonders, wenn Kinder dabei sind.“ Das kann auch Eilaf Taesaan bestätigen. Die 16-Jährige wohnt mit ihren Eltern und sechs Geschwistern seit Januar in einem Haus in Kaiserswerth. Für sie steht fest: „Ohne die Initiative hätten wir nie so schnell eine Bleibe für neun Leute gefunden.“ Von den Nachbarn sind sie auch begeistert: Sie helfen beim Einkauf und beim Briefeschreiben. Eilaf ist eine von insgesamt 120 Geflüchteten, die bereits vermittelt wurden.

www.wohnungen-fuer- fluechtlinge-duesseldorf.de