Vegane Köstlichkeiten begeistern auch Nicht-Veganer
Im Zakk wird der vegane Basar immer mehr zur Tradition. Rund 1500 Besucher kamen nach Flingern.
Düsseldorf. Knusprig-splitternd und zartschmelzend-cremig sind die schokoladigen Artefakte von Solveig Klein. Die mundgerechten, kleinen Köstlichkeiten präsentierte die ausgebildete Fachkraft für Süßwarentechnik beim veganen Sommerfest im Kulturzentrum Zakk. „Mampf“ heißt die Veranstaltung und sie hat mehr zu bieten als nur Speisen ganz ohne tierische Produkte.
Zum dritten Mal zeigten am Sonntag 30 trendige Aussteller in Flingern vegane Produkte und kulinarische Neuheiten. Dass die süßen Kreationen von Solveig Klein tatsächlich vegan hergestellt sind, mochte manch interessierter Kunde kaum glauben: „Das schmeckt ja so lecker, das kann doch nicht vegan sein“, sagt Friedrich Weber (71). Der Senior lässt ein weiteres Stück weißer Schokolade auf der Zunge zergehen und ist begeistert. Zertifizierte Naturkosmetik, ethisch und ökologische Versicherungen, Ökostrom und eine vegane Schuhkollektion waren im Zakk dabei und auch ein Anbieter für Hochleistungsmixer (ab 279 Euro) wusste die Vorzüge seiner Geräte für Veganer zu platzieren: „Obstkerne werden so klein gemixt, dass alle Nährstoffe freigesetzt werden, somit können fast 100 Prozent der Spurenelemente und Mineralien von unserem Körper aufgenommen werden“, erklärte Alexander Pfromm von bianco di puro. Sein Topmixer kostet 829 Euro und finde bei Veganern große Beachtung. „Das ist eine kaufkräftige Klientel“, weiß Pfromm.
Rund 1500 Besucher kamen ins Zakk und fast alle blieben am Bananenstand von Sven Eul, Lars Peters und Uwe Platen stehen. Sie hatten 400 Kilo Bananen mitgebracht und in großen Gitterkörben gratis angeboten. „Nimm so viele Bananen mit, wie du tragen kannst“ stand auf dem Plakat davor. „Wir machen uns stark gegen Verschwendung“, erklärt Sven Eul. Mehr als zehn Tonnen Bananen haben sie bereits vom Großhandel bekommen, die eigentlich auf den Müll sollten, weil sie kleine Druckstellen haben. „Wir machen daraus Bananenbrote. Über ihren Online-Shop (www.bebananas.de) verkaufen sie so mehr als 7000 Bananenbrote jeden Monat. Wer schließlich im Innenhof landete, konnte das kulinarische Angebot testen. Spargel-Maultaschen, Currywurst, Schnitzel, Döner und Sushi, alles ganz ohne tierische Produkte verarbeitet, überzeugten auch jene, die durchaus gerne Fleisch essen: „Das schmeckt alles super lecker. Ich werde mal selbst Gyros aus dem Weizeneiweiß Seitan braten“, sagt Lorenz van Berg (31) ganz begeistert. „Eine Ernährung mit weniger Fleisch ist sicherlich gesünder und nicht minder lecker“, sinniert Herbert Garmann (59).
Für Veranstalter Adrian Jokisch hat sich der Aufwand mal wieder gelohnt: „Hier trifft sich die Szene und auch Fleischesser sind unter den Besuchern. Ich hoffe, dass am Ende viele darüber nachdenken, welchen Schund sie mitunter essen.“