Ein Sportzentrum für alle
33 Millionen Euro fließen bis 2014 in die Sportanlagen. So sind fünf Gesundheits- und Bewegungszentren geplant. Das erste 2010 in Hassels.
Düsseldorf. Ein gutes Angebot an Breiten- und Gesundheitssport ist wichtig für die Lebensqualität der Düsseldorfer. Deshalb ist das Thema Bewegungszentrum - wie in der WZ-Serie Düsseldorf 2020 berichtet - im Stadtentwicklungskonzept (Stek) verankert. Die Sportpolitiker im Rathaus stimmten dem Konzept am Mittwoch zu. Es sieht vor, Bau und Sanierung der Sportstätten stärker an aktuellen sportlichen Aktivitäten der Düsseldorfer zu orientieren.
Konkret wird dies mit der Planung des ersten Bewegungs- und Gesundheitszentrum für die Landeshauptstadt, das auf dem Gelände der Bezirkssportanlage Am Wald im südlichen Stadtteil Hassels entstehen soll. Das geht aus der Fortschreibung des Masterplans Sport für 2010 bis 2014 hervor. Läuft es gut, sollen jeweils zwei Millionen Euro in fünf Stadtbezirken für ein solches Zentrum investiert werden.
Das Pilotprojekt: Für das erste Bewegungszentrum ist Hassels ausgeguckt worden. Sportausschussvorsitzende Regine Thum bestätigt den Bedarf im Süden. Die Bewegungs- und Gesundheitszentren sollen eine Halle mit mehreren kleineren Räumen bieten.
In erster Linie sollen hier Kinder und Senioren turnen können. Grund: Ihr Anteil bei den Sportvereinsmitgliedern wächst, die Hallenstunden mussten aber immer mehr reduziert werden. Sie werden für die Nachmittagsbetreuung der Grundschulen gebraucht.
Doch ein Gesundheits- und Bewegungszentrum bietet mehr, wie ein mögliches Vorbild der SG Kaarst zeigt: Von der Schwangerschaftsgymnastik, Kursen mit Kinderbetreuung, Massage bis zum Fitnesstraining findet dort alles unter einem Dach statt. "Wir haben ein Mehrgenerationenangebot", sagt Andreas Warnt, Geschäftsführer des Zentrums.
Allerdings sei das für die Vereine nicht mehr ehrenamtlich zu stemmen. Warnt weiß wovon er spricht, schließlich engagiert sich der Diplomsportlehrer in Düsseldorf ehrenamtlich als Schatzmeister für den DJK Tusa 06 in Flehe.
Warnt rät Vereinen, ein solches Gesundheitszentrum betriebswirtschaftlich vom Verein zu trennen. Und dennoch können die Vereine profitieren: Die Kaarster zählen heute 6000 Mitglieder, haben in den vergangenen sieben Jahren mit dem neuen Konzept 2500 dazugewonnen.
Dabei muss man beispielsweise für einen Gesundheitskurs nur für dessen Zeitraum Kurzzeitmitglied werden. "Das sind versicherungstechnische Gründe", erklärt Warnt. Doch viele hätten durch den ersten Kurs das Bewegungszentrum für sich entdeckt und seien dann dem Verein beigetreten.
An eine so positive Wirkung eines Bewegungszentrums glaubt auch Sportamtsleiter Udo Skalnik. Er ist nicht nur Verwaltungsmann, sondern ehrenamtlich auch Vorsitzender der SG Hassels-Benrath (700 Mitglieder). Skalnik möchte helfen, mit seinem Klub und anderen Vereinen (u.a. Turnerbund Hassels mit 1000 Mitgliedern, Lauftreff Süd) sowie dem Stadtsportbund das neue Zentrum in Hassel aufzubauen.
Zwar steht für Skalnik das dringend nötige Sportangebot für die jüngsten und die ältesten Sportler im Mittelpunkt, doch ebenso sind in Hassels Reha- und andere Gesundheitskurse geplant.
Neben der Halle mit kleinen Räumen, in denen parallel viele Kurse stattfinden könnten, müssten Umkleiden und ein Treff gebaut werden. Die Vereine, die ein solches Zentrum tragen wollen, müssen sicher auch selber Geld investieren.