Einbrecher in den Startlöchern
Aktion „Riegel vor“ in den Stadtteilen. Kripo will Täter überraschen.
Düsseldorf. Am 29. Oktober werden die Uhren auf Winterzeit umgestellt. Für Einbrecher viele Jahre lang das Startzeichen. Doch inzwischen zeigen sich erste Erfolge. „Die Zahl der Einbrüche ging in Düsseldorf um 27 Prozent zurück. Das ist der niedrigste Wert seit fünf Jahren“, freut sich Polizeipräsident Norbert Wesseler. Er gab am Dienstag das Startzeichen zur Aktion „Riegel vor“, die den Bösewichten weiter das Leben schwer machen soll. Denn seit Jahren steigen die Zahlen der Anzeigen im Oktober enorm an.
975 Mal versuchten Gauner in den ersten sechs Monaten in Häuser und Wohnungen einzudringen. In knapp der Hälfte der Fälle blieb es beim Versuch. Ein Erfolg der Prävention, denn inzwischen haben viele Bürger gegen die Kriminellen technisch aufgerüstet und sichern ihr Eigentum besser. „Aber wir sind nicht gut bei der Aufklärung“, räumt Wesseler ein. Die sei mit etwas über zehn Prozent der Fälle verbesserungsbedürftig.
Mit modernsten Mitteln will man den Banden zuvorkommen, die in den nächsten Wochen vermutlich wieder Kurs auf Düsseldorf nehmen. „Skala“ heißt das Projekt, mit dem per Wahrscheinlichkeitsrechnung ermittelt werden soll, wo die Täter zuschlagen.
Wie Martin Bolduan erklärt, werden die Zahlen beim Landeskriminalamt ermittelt. Verwertet werden zum Beispiel die Tatort-Meldungen über Serieneinbrüche in den vergangenen Jahren. Möglich ist auch, dass Einbrecher lohnende Ziele oder Wohngegenden wieder aufsuchen, in denen sie in der Vergangenheit reiche Beute gemacht haben. In dieser Woche wählen die Fahnder nach dem „Skala-Prinzip“ täglich Bereiche aus, um dort mit zivilen und uniformierten Beamten auf Einbrecher-Jagd zu gehen.
Verstärkt im Blick: Häuser und Wohnungen, die eine gute Verkehrsanbindung haben. Bolduan: „Sind die Täter einmal auf der Autobahn, dann sind sie auch weg.“ Darum beteiligt sich diesmal auch die Autobahnpolizei an der Aktion „Riegel vor“.
Außerdem sind Experten der Polizei die ganze Woche lang in den Stadtteilen unterwegs, um Bürger zu beraten. Unter anderem auch am Freitag und Samstag jeweils ab 19 Uhr bei den Nachtwächter-Touren des Angermunder Kulturkreises.
“ Hier und Heute S.3