Düsseldorf-Urdenbach Einbrecher stehlen 22 Saxofone
Beute im Wert von über 40 000 Euro machten die Täter in Urdenbach. Eine ähnliche Tat gab es im Herbst schon im Scholl-Gymnasium.
Düsseldorf-Urdenbach. Aus einer Meisterwerkstatt für Holzblasinstrumente in Urdenbach haben Einbrecher in dieser Woche 22 Saxofone im Gesamtwert von mehr als 40 000 Euro gestohlen — und mehrere hundert Euro Bargeld. Gezielt nahmen die Täter Alt- und Sopransaxofone mit, ließen Tenor- und Baritoninstrumente stehen. Die Polizei geht von einer professionellen Bande aus. Ist es womöglich dieselbe, die Ende September mehr als 60 Blasinstrumente für 50 000 Euro aus dem Geschwister-Scholl-Gymnasium gestohlen hatte?
An der Gänsestraße müssen die Täter in der Nacht zu Montag zwischen 20.30 und 8 Uhr zugeschlagen haben. Gezielt nahmen sie 20 Altsaxofone und zwei Sopransaxofone von den Acrylständern — „sehr hochwertige Instrumente“, erklärt Polizeisprecher Markus Niesczery.
Die Ermittler des Kriminalkommissariats gehen aufgrund der sperrigen Beute davon aus, dass die Einbrecher mindestens mit einem Klein-Laster zum Tatort kamen. Und hoffen daher auf Zeugen. Die Gänsestraße ist eine beschauliche Wohnstraße mit Fachwerkhäuschen, die Werkstatt liegt im Innenhof eines Backsteinbaus. „Jedes Fahrzeug, das dort gesehen wurde, ist für uns von Interesse“, verdeutlicht Niesczery. Wer etwas Verdächtiges beobachtet hat, kann sich unter Telefon 8700 melden.
Warum stehlen Kriminelle Musikinstrumente? Diese Frage ist auch für die Polizei eine kniffelige. „Wir gehen nicht davon aus, dass es in Deutschland einen Markt dafür gibt“, sagt Niesczery. Schon weil hier jedes Saxofon durch eine Individualnummer zweifelsfrei als Hehlerware identifiziert werden könnte. „Die gehen wohl ins Ausland.“ Die Täter seien gut vorbereitet, kannten ihr Ziel, hätten feste Absatzwege. „Vielleicht sind es sogar Auftragstaten.“
Und er hält es durchaus für möglich, dass es dieselbe Bande war, die im vergangenen September den Instrumenten raum des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Bilk ausgeräumt hat. Auch dort gingen die Einbrecher gezielt vor, nahmen ausschließlich Blasinstrumente mit. Keines der über 60 Beutestücke ist seither aufgetaucht. „Es gab mal Ermittlungsansätze, es gab mal Parallelen zu anderen Fällen in NRW — aber nie eine heiße Spur“, sagt der Polizeisprecher.
Auch Harald Hüyng, Inhaber der Urdenbacher Meisterwerkstatt, hat nur wenig Hoffnung, seine wertvollen Saxofone wiederzusehen. Immerhin seien alle Neuinstrumente problemlos zu ersetzen. Aber: „Es ist ein Batzen Geld, wir müssen jetzt erst mal in Vorkasse gehen.“ Zudem sei wahrscheinlich nicht der komplette Schaden versichert.
„Ob der Schutz Lücken hat, merkt man ja erst im Schadenfall“, sagt Hüyng. Aber zumindest sei im Laden nicht viel beschädigt worden. „Wir hoffen, wir kommen mit einem blauen Auge davon“, sagt der Inhaber.