Einkaufen in Oberkassel: Zu viele Barrieren für Senioren

Eine Studie der IHK belegt: An der Luegallee gibt es kein leichtes Durchkommen.

Düsseldorf. Wie sind die Geschäfte im linksrheinischen Düsseldorf auf den demografischen Wandel vorbereitet? Wo finden sich auch ältere Menschen gut zurecht? Wie funktioniert ein „generationenfreundliches Einkaufen“?

Zum Thema Älterwerden initiierte die linksrheinische Stadtbezirkskonferenz eine Umfrage. Es nahmen teil: die IHK, die Werbegemeinschaft „Wir in Oberkassel“, das Diakonie Zentrum plus, der Seniorenbeirat, die FH Düsseldorf, die Bezirksverwaltungsstelle und 37 Firmen.

Am Dienstag wurden die Ergebnisse vorgestellt, und Peter Wienß von der Diakonie resümierte: „Es ist spannend zu sehen, welche Bedürfnisse es gibt“

Studenten, Bewohner und Ehrenamtliche waren für die Umfrage losgezogen. Kritik gab es vor allem für verstellte Gehwege, die vielen Treppen, die fehlenden Toiletten, die viel zu kurzen Grünphasen sowie die fehlenden Hochbahnsteige.

Im Linksrheinischen lebt es sich grundsätzlich zwar gut, wer aber mit Rollator unterwegs sei, sehe sich so manchen Schwierigkeiten ausgesetzt. Beispiel Gastronomie an der Luegallee.

Die Terrassen sorgten zwar für eine schöne Atmosphäre, jedoch erschwerten die Tische und Stühle älteren Menschen ein Durchkommen. Verwaltungsstellenleiter Alfred Kranz dazu: „Manche Unternehmen haben nicht einmal Sondernutzung beantragt. Auch durch Werbetafeln und Vitrinen seien die Wege teilweise so verengt, dass für Menschen in Rollstühlen, mit Rollator oder Kinderwagen zu wenig Platz da ist. Hier werden wir kontrollierend aktiv werden.“

Problematisch ist laut Umfrageergebnis auch die Oberkasseler Straße, denn zu einigen Geschäften gelangt man nur über Treppen, von denen aber nicht jede über einen Handlauf verfüge. Die Prüfer schlagen daher mobile Rampen für den Bedarfsfall vor oder raten etwa der Apotheke an der Barmer Straße zu einer Klingel, damit gebrechliche Kunden um Unterstützung bitten können.

Peter Wienß wünscht sich mehr Bürgersinn, gerade im Umgang mit Demenzkranken. „Wenn jemand bei der Bank viel Geld abhebt oder immer wieder dasselbe einkauft, muss der Mitarbeiter hellhörig werden.“ Gisela Theuringer vom Seniorenbeirat beobachtete am Barbarossaplatz: „Da gibt es Leute, die sich nicht mehr gut orientieren können. Wenn sie stehenbleiben, sollte man helfen.“