Erfreulicher Start für Wochenmarkt am Freiheitplatz
Am Freiheitplatz in Vennhausen haben Bauern und Händler sich zusammengetan und für vorerst acht Wochen einen Markt eröffnet. Die Anlieger machten regelrecht Hamsterkäufe, damit die Händler wieder kommen.
Düsseldorf. Fünf Marktbeschicker, Bauern und Händler, hatten sich zusammengetan, um zunächst auf Probe für acht Wochen einen Markt auf dem Freiheitplatz zu eröffnen. Am Donnerstag war die Premiere. Sonja und Frank Tiepel aus Hamm waren schon kurz nach 6 Uhr zur Stelle, um auf einem 16 Meter langen Wagen ihre Auslagen an frischem Obst und Gemüse gut zu präsentieren.
Die Anlieger, allesamt aus der Siedlung Freiheit, kannten sich untereinander und verbanden den Einkauf mit einem kleinen Schwätzchen. Für sie ist der Markt wie ein Treffpunkt unter Freunden. Sie kauften gern und viel. Eine ältere Dame war zwar mit sechs roten Beeten zufrieden, dafür schleppte Petra Reidt-Schmidt gleich drei große Tüten in ihr Auto. Als Anliegerin und Bezirksvertreterin freute sie sich, dass der Markt doch noch zustande gekommen war.
Ehemann, Ehefrau, Schwiegermutter und Verkäuferinnen bedienten bei den Tiepels mit Obst und Gemüse. Beim Stand des Fleischers Lutz Oleszynski aus Meerbusch hatte man nicht mit diesem Ansturm gerechnet. Die eine Verkäuferin Anja Kunkel hatte keine Minute Pause, sondern packte nonstop Wurst und Fleisch ein. Die Leute aus der Siedlung nahmen sich nämlich offensichtlich vor, für die ganze Woche auf dem neuen Markt einzukaufen.
Barbara Böttinger-Klokow erklärte am Stand des Geflügelhändlers Ingenbleek, wie glücklich sie sei, denn sie besitze kein Auto und könne nun endlich zu Fuß einkaufen.
Anita Bode bunkerte Eier und Fleisch in ihre Tasche und meinte: „Ich möchte, dass der Markt Bestand hat.“ Für ihre Nachbarin besteht überhaupt kein Zweifel für den Verkaufserfolg, wenn sie sagt: „Die Siedlung Freiheit ist gutbürgerlich. Das ist wichtig, denn die Menschen müssen ja auch Zeit haben, um Fleisch und Gemüse zuzubereiten.“
Reza Mehrabi reiste für die Firma „Tante Tomate“ aus Borken an, nimmt die Fahrt von 120 Kilometern in Kauf und ließ die Neugierigen die frisch zubereiteten Antipasti probieren. Auch er kommt wieder.
Jetzt fehle nur noch ein Fischhändler, meinte Reidt-Schmidt. Er könnte an der Flanke des kleinen Platzes eine Aufstellung finden.
Vergessen ist inzwischen, dass die Existenz des Marktes am seidenen Faden hing. Denn nachdem 2015 der Metzger seinen Betrieb schloss und der Kaiser’s Supermarkt die bevorstehende Schließung bekanntgab, tauchte eine Fachfrau aus dem Planungsamt auf und rühmte den Einzelhandel vor Ort. Die Bezirksvertreter aus dem Rathaus Eller empfanden die damaligen Ausführungen als blanken Hohn.
Umso erfreuter sind sie jetzt, dass die Händler so einen guten Start hatten. Fest steht inzwischen: Am nächsten Donnerstag sind die Händler von 8 bis 13 Uhr wieder zur Stelle.