Untreue: Rheinbahner verurteilt
Bewährung für 58-Jährigen. Gericht beschlagnahmte fast 350 000 Euro.
Bei der Rheinbahn galt der 58-Jährige als absolut vertrauenswürdig. Und beliebt war der Mann auch, schließlich konnte der Controller auch mal Eintritts-Karten für das Roncalli-Varieté oder die Vip-Lounge von Fortuna Düsseldorf besorgen. Doch er hatte auch in die eigene Tasche gewirtschaftet. Aufträge für rund 1,2 Millionen Euro schanzte er einer Firma zu, die offiziell seiner Frau gehörte. Dafür gab es jetzt die Quittung vom Landgericht. Wegen Vorteilsnahme in 592 Fällen und Untreue wurde der 58-Jährige zu einer Haftstrafe von 18 Monaten auf Bewährung verurteilt. Außerdem wurde das Vermögen von fast 350 000 Euro eingezogen.
Als die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen aufnahm, ging es ursprünglich um ausrangierte Rheinbahn-Busse, die nach Litauen verkauft worden waren. Doch die Geschäfte waren nicht mehr Teil der Anklage, denn es stellte sich heraus, dass der Controller noch allerlei andere krumme Dinge gedreht hatte.
So schusterte er der Firma seiner Ehefrau jahrelang die Aufträge für Werbefolien zu, die an Bussen und Bahnen der Rheinbahn angebracht wurden. Wie der 58-Jährige erklärte, habe darin „nichts Frevelhaftes“ gesehen, denn die Rheinbahn sei überlastet gewesen.
Er räumte ein, dass er Roncalli-Karten selbst genutzt habe, die der Rheinbahn als Tauschgeschäft für Haltestellen-Werbung des Varieté zur Verfügung gestellt wurden. Ein Teil sei allerdings auch an den Vorstand gegangen. Ähnlich wurde mit den Tickets für die Vip-Lounge der Fortuna verfahren.
Die Staatsanwaltschaft hatte auch die Rheinbahn kritisiert, denn der Controller selbst war offenbar nie kontrolliert worden. Ein Grund für die relativ milde Strafe, die zur Bewährung ausgesetzt wurde..