Coronavirus Erstes Todesopfer des Coronavirus in Düsseldorf ist ein 81-Jähriger
Düsseldorf · Der vorerkrankte Mann starb in Krankenhaus nach Lungenzündung. Die Schulen in der Stadt schließen endgültig am Mittwoch.
Im Zusammenhang mit dem Coronavirus gibt es in Düsseldorf einen ersten Todesfall. Wie die WZ erfuhr, handelt es sich dabei um einen 81-jährigen Mann mit Vorerkrankung. Er soll sich vor einer Woche in einem Krankenhaus gemeldet haben. Dort verstarb der Mann, der mit dem Virus infiziert war, nun am Sonntag nach einer Lungenentzündung.
Auch in der Landeshauptstadt steigt die Zahl der Infizierten. Waren es am Freitag noch 32 Männer und Frauen, bestätigt die Stadt am Sonntagnachmittag 54 Infektionen. „Die Betroffenen haben sich nicht nur an anderen Orten im In- und Ausland angesteckt, sondern es gab auch weitere Übertragungen innerhalb Düsseldorfs“, teilt die Stadt mit. Eine komplette Schließung aller Bars, Kinos, Theaterbühnen und Museen bis zum 19. April wurde am Sonntagabend von der Landesregierung beschlossen.
Beim Infotelefon der Stadt stellten am Samstag 1803 Anrufer ihre Fragen, am Sonntag bis 16 Uhr waren es weitere 859. Die neue Hilfsrufnummer des Sozialamtes (siehe Kasten), die erstmals am Samstag geschaltet wurde, verzeichnete 41 Anrufe. Laut Stadt brauchte nur ein Anrufer wirklich Hilfe, viele meldeten sich mit allgemeinen Fragen zum Coronavirus und wurden an das Infotelefon verwiesen. Viele Bürger erkundigten sich zudem, wo sie selbst ihre Hilfe anbieten können. Die Stadt verweist hier auf die Freiwilligen Agenturen.
Kita-Notgruppen: Wie berichtet schließt die Stadt deshalb zunächst bis zum 19. April die Kindertageseinrichtungen. Allerdings bietet sie eine Betreuung in 367 Notgruppen an. Am Wochenende präzisierte die Stadt, wer seine Kinder noch weiter betreuen lassen kann. „Die Notgruppen stehen ausschließlich Kindern offen, deren Eltern keine andere Möglichkeit haben, ihre Kinder zu betreuen und die einer Tätigkeit nachgehen, die der Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, der medizinischen oder pflegerischen Versorgung oder der Aufrechterhaltung zentraler Funktionen des öffentlichen Lebens dient.“ Dazu zählen Mitarbeiter der Feuerwehr, von Apotheken, Krankenhäusern, Ärzten, Pflegediensten, der Polizei und des Ordnungsdienstes, der Rheinbahn und Bundesbahn sowie der öffentlichen Verwaltung (bestimmte Bereiche), Awista und Stadtentwässerung.
Schulen: Das Schulministerium hat erlassen, dass der Unterricht ab Montag, 16. März, bis zum Beginn der Osterferien ruht. Wer aber noch die Betreuung seiner Kinder für die kommenden Wochen organisieren muss, hat am Montag und Dienstag noch einmal die Möglichkeit, die Kinder zur Schule zu schicken. Ab Mittwoch sind diese dann geschlossen.
Büchereien: Wie berichtet sind die Zentralbibliothek und Stadtteilbüchereien bis zum 19. April geschlossen, um die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Coronavirus zu verlangsamen und Besucher ebenso wie Mitarbeiter zu schützen. Wer derzeit Medien ausgeliehen hat, muss sich nicht sorgen: Ausgeliehene Medien werden so lange automatisch verlängert, bis eine Rückgabe wieder möglich ist. Versäumnisentgelte fallen in der Schließungszeit nicht an. Die Medien sollten aber keinesfalls per Post an die Büchereien geschickt werden. Online können Medien weiter ausgeliehen werden. Ein telefonischer Dienst (0211/8994399) ist von Montag bis Freitag, 9 bis 17 Uhr und Samstag von 10 bis 14 Uhr eingerichtet. Oder per E-Mail: stadtbuechereien@duesseldorf.de
Bäder: Die städtischen Lehrschwimmbäder wurden am Samstag geschlossen, ab Montag sind alle weiteren Schwimmbäder und Saunen bis vorerst 19. April dicht. Das teilt die Bädergesellschaft mit.
Absagen: Nicht stattfinden wird laut Veranstalter Pro Düsseldorf der für den 28. März geplante stadtweite Dreck-weg-Tag. Nach bereits zahlreichen Absagen angemeldeter Personen und der Schließung der Schulen und Kitas sei „ein auch nur halbwegs geordneter Ablauf der Aktion nicht mehr gegeben.“
Und die Düsseldorfer FDP wird den für den 21. März angesetzten Kreisparteitag verschieben. Die FDP-Oberbürgermeister-Kandidatin Marie-Agnes Strack-Zimmermann appellierte an ihre Mitbewerber von SPD, CDU und Grünen, auf Termine im Vorwahlkampf bis zum Ende der Osterferien am 19. April vorerst zu verzichten und „gemeinsam in dieser ernsten Zeit innehalten.“