Es ist wieder Leben in St. Peter
Am Sonntag fand in St. Peter nach über drei Jahren die erste Heilige Messe statt. Hunderte nahmen teil und erfreuten sich an den gelungenen Arbeiten.
Düsseldorf. Dicht an dicht sitzen sie in den Bankreihen, die schon seit einer halben Stunde bis auf den letzten Platz besetzt sind. Zusätzliche Klappstühle werden herbeigetragen, doch auch die reichen nicht aus für die vielen hundert Gäste, die an diesem Sonntagmorgen nach St. Peter gekommen sind. Vielen von ihnen bleibt nur ein Stehplatz, irgendwo im Gang oder vor der schweren Eingangstür. Egal. Das kümmert heute die Wenigsten. Denn in ihre Kirche ist endlich das Leben zurückgekehrt. Dreieinhalb Jahre nach dem verheerenden Brand hält Kardinal Joachim Meisner die erste Heilige Messe in dem renovierten Gotteshaus. Und um daran teilnehmen zu können, ist auch ein Stehplatz gut genug.
„Wir haben diesen Tag herbeigezittert und herbeigewünscht“, sagt Pfarrer Ansgar Puff zur Begrüßung. „Jetzt, nach vier Jahren, wollen wir neu aufbrechen.“ Der Chor stimmt das erste Lied an und bald hallen hunderte Stimmen von den Wänden wider. In St. Peter wird wieder gesungen.
Eine der Stimmen gehört Pfarrer Paul Ludwig Spies, der elf Jahre in St. Peter gewirkt hat und ein Jahr nach dem Brand versetzt wurde. Seitdem hat er seine ehemalige Kirche nicht ein einziges Mal besucht. Bis heute. „Es zerbricht innerlich etwas, wenn man vor der eigenen brennenden Kirche steht“, erinnert sich der 67-Jährige. „Aber der Gottesdienst heute hat sehr viel gekittet. Der Kardinal hat allen Mut gegeben, auch mir.“
In seiner Predigt stellt sich Kardinal Meisner, angeregt durch die Zweifel vieler Menschen, der Frage, ob es sinnvoll sei, eine hohe Summe in den Wiederaufbau einer Kirche zu investieren. Braucht es jene „zu Stein gewordene Zeugen Gottes“ heutzutage überhaupt noch? Seine Antwort: Ein Gotteshaus ist nicht als Gebäude mit wirtschaftlichem Zweck zu betrachten. „Eine Kirche ist ein Zufluchtsort, sie übt immer noch eine hohe Anziehungskraft auf Menschen aus.“
Die ihr eigene Anziehungskraft scheint St. Peter kaum eingebüßt zu haben. „Zwischenzeitlich habe ich die Kirche St. Antonius am Fürstenplatz besucht, jetzt komme ich aber natürlich wieder hierher“, sagt Elfriede Krey. Beim Spaziergang habe sie damals den schwarzen Rauch über ihrer Kirche aufsteigen sehen. Ein Schock für das Gemeindemitglied. Jetzt die Neueröffnung mitzuerleben, sei ein ganz besonderes Gefühl. „Die Kirche ist wunderschön geworden und die Göckel-Orgel klingt genau wie früher.“
Für die kommenden Monate stehen verschiedene Konzerte und Aktionen auf dem Programm, zum Beispiel eine Kinderorgelführung am 24. Februar um 14 Uhr. Damit die Menschen auch in Zukunft so zahlreich den Weg nach St. Peter finden mögen.