Düsseldorf Ex-Wahlkämpfer betrügt wohl munter weiter

Helmut R. hatte die SPD in die Bredouille gebracht. Am Dienstag erschien er nicht zum Prozess.

Düsseldorf. Es war eine peinliche Angelegenheit für die Düsseldorfer SPD. Weil Helmut R. den Landtagswahlkampf des ehemaligen Regierungspräsidenten Jürgen Büssow mit unterschlagenem Geld aus einer Straftat mitfinanziert haben soll, wurde die Parteizentrale an der Kavalleriestraße durchsucht. In dem Betrugsprozess kam dann heraus, dass der 69-Jährige zwei Geschäftsleute aus Ostdeutschland zum Kaffeekränzchen mit Büssow ins Regierungsschlösschen eingeladen hatte — um die beiden anschließend abzuziehen. Dafür wurde Helmut R. zu einer Haftstrafe verurteilt. Doch Büssows Ex-Wahlkampfhelfer machte offenbar munter weiter. Inzwischen hat sich eine ganze Reihe weiterer Strafverfahren angesammelt. Am Dienstag sollte sich der Serien-Betrüger erneut vor dem Amtsgericht verantworten.

Wieder ging es um die Unternehmer aus Ostdeutschland, die Helmut R. um 50 000 Euro geprellt haben soll. Der 69-Jährige nahm angeblich Kontakt zu den beiden auf und versprach, dass er dabei helfen könne, den Schaden wieder gut zu machen. Tatsächlich sollen ihm noch einmal rund 20 000 Euro anvertraut worden sein. Doch aus dieses Geld ist spurlos verschwunden.

Im Saal saß am Dienstag auch die Chefin eines Düsseldorfer Reisebüros. Bei ihr hatte Helmut R. ein Flugticket für 1283 Euro von Mexiko nach Düsseldorf gebucht und nicht bezahlt. Als die Frau ihr Geld haben wollte, soll der 69-Jährige ihr geraten haben, sich doch bitte an die Deutsche Botschaft in Mexiko zu wenden.

Ermittelt wird außerdem, weil sich der vielfach vorbestrafte Mann mehrfach in Hotels eingemietet hat, ohne die Rechnung bezahlen zu können. Zudem soll er sich Mietwagen ausgeliehen und nicht zurückgebracht haben. Ein Auto tauchte an einem Pariser Flughafen wieder auf. Am Dienstag erschien Helmut R. nicht zur Verhandlung. Wenn er sich nicht in einer Woche beim Gericht meldet, wird Haftefehl erlassen.