Fahrradgarage kostet 80 Cent pro Tag

In Benrath und Eller können jetzt 29 Fahrräder an S-Bahnhöfen weggeschlossen werden. 100 Boxen folgen an weiteren Orten.

Foto: D. Young

Düsseldorf. Die ersten von 124 Fahrradboxen an sechs verschiedenen Standorten in der Stadt können ab sofort benutzt werden. 29 umweltbewusste Pendler, die erst auf zwei Rädern und dann mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit oder zur Schule fahren, können ihre Fahrräder am Bahnhof Benrath und in Eller-Süd sicher und trocken in extra dafür konzipierten Boxen wegschließen. Die Kosten dafür betragen zwischen 80 Cent pro Tag und 80 Euro im Jahr.

Verkehrsdezernent Stephan Keller gab am Mittwoch in Benrath den Startschuss für die Initiative der Stadt. „Bahnhöfe sind ja nicht immer der sicherste Standort“, erklärte er. „Unser Ziel ist es, mit den sicheren und wettergeschützten Abstellanlagen eine Stärkung des so genannten Umweltverbundes zu erreichen.“ 17 Zweiradfahrer müssen zumindest dort nicht mehr zittern, ob ihr Rad nach dem Arbeitstag noch ganz ist oder — überhaupt noch vorhanden. Allerdings sollten sie sich beeilen. „Wir haben schon zehn Anfragen“, erklärt Armin Weiß von der Zukunftswerkstatt (ZWD). Deren Betrieb Radstation ist von der Stadt mit der Betreuung der Boxen beauftragt worden.

Wer Interesse an einer Fahrradgarage hat, muss sich in dem Betrieb am Hauptbahnhof melden. Dort wird Kunden auch erklärt, wie das elektronische Schließsystem, das mit einer Chipkarte aktiviert wird, exakt funktioniert (siehe Kasten).

Der Kauf, die Installation und der Anschluss der Zweiradgaragen war allerdings nicht ganz preiswert. Die ersten 29 Fahrradboxen schlagen mit 132 000 Euro zu Buche. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr gewährt pro Box einen Zuschuss in Höhe von 1500 Euro.

Weitere Fahrradboxen sind an folgenden Standorten geplant: am Angermunder S-Bahnhof (32 Boxen), am Flughafen-Bahnhof (40), am S-Bahnhof Hellerhof (10) und am S-Bahnhof Hamm (13).

Mit Blick auf Dutzende von Fahrrädern, die beispielsweise in Benrath mangels Angebot keine Box erhalten werden, sei auch geplant, die Garagenstellplätze zu erweitern. Keller: „Unser Ziel ist es, das Angebot auszubauen. Aber wir haben natürlich nur einen begrenzten Platz.“ Deshalb soll erstmal die Anlaufphase des Pilotprojektes abgewartet werden. Am Hauptbahnhof beträgt die Auslastung nämlich nur etwa 70 Prozent. Dort gibt es aber 450 Abstellplätze.