Verkehr Falschparker ärgern Düsseldorfs Fahrradfahrer am meisten

Düsseldorf · Der ADFC verzeichnet in Düsseldorf eine Rekordbeteiligung bei seiner Umfrage. Die Stadt kommt nicht gut weg.

Eine Radfahrerin umfährt ein auf dem Radweg stehendes Auto. Viele Radler in Düsseldorf wünschen sich mehr Kontrollen. Für die gab es bei der ADFC-Umfrage die schlechtesten Noten.

Foto: dpa/Alexander Heinl

Düsseldorf kommt auf dem Weg zur Fahrradstadt nicht von der Stelle. Dieses Meinungsbild geht aus dem Fahrradklima-Test des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) hervor. Mit 2074 Teilnehmern verzeichnet der Ortsverband eine Rekordbeteiligung für die Landeshauptstadt, wie Sprecherin Lerke Tyra unserer Redaktion bestätigte.

Wie vor zwei Jahren bei der letzten bundesweiten Umfrage des ADFC liegt Düsseldorf im Vergleich der Städte mit mehr als 200 000 Einwohnern nur auf Platz 28 von 39. Bei Städten mit mehr als einer halben Million Einwohnern landet Düsseldorf auf Platz neun von 14. Die Durchschnittsnote (nach Schulnotenprinzip) sank leicht von 4,15 auf 4,23.

Die schlechteste Note vergaben die Düsseldorfer mit 5,2 in der Kategorie „Falschparkerkontrollen auf Radwegen“. Erstmals seit zwei Jahren ist damit nicht die Baustellenführung für Radler größtes Ärgernis (Note 5,1). In keiner anderen Großstadt wurde hier ein schlechterer Wert vergeben. Das gilt auch für: „Infrastruktur Radverkehrsnetz“, „Konflikte mit Fußgängern“, „Fahren im Mischverkehr mit Kfz“. Auffällig sind auch verschlechterte Noten, etwa wegen Mängeln an den Oberflächen der Wege oder bei der Fahrradmitnahme in Bus und Bahn. Auch in der neuen Kategorie „Familienfreundlichkeit“ bekommt Düsseldorf nur eine 4,6 verpasst, etwa wegen zu schmaler Wege für Lastenräder und Anhänger.

Nur wenige gute Nachrichten lassen sich aus dem Stimmungsbarometer ablesen. Immerhin: Das Angebot für „öffentliche Fahrräder“, also von Leihsystemen, wird positiv bewertet. Hier verbesserte sich die Note von 2,9 auf 2,2. Ebenfalls gut kommt die Öffnung von Einbahnstraßen weg (2,9). Besser wahrgenommen werden zudem „Werbung für das Radfahren“ und „Fahrradförderung“.

Nur kleine Fahrradsymbole am Martin-Luther-Platz

Die wenigen hellen Momente ändern für Tyra nichts am Gesamteindruck: „Das Ergebnis ist enttäuschend.“ Auch aus den über die Noten hinaus abgegebenen Kommentaren der Studienteilnehmer sei viel abzulesen. Allein 182 bezogen sich von insgesamt 1015 auf das Baustellenmanagement. „Vor allem an den neuen Radstreifen auf Friedrichstraße und Elisabethstraße ist das schlecht gelaufen.“ Gerade bei neuen Radwegen sei dann die Verärgerung groß. So auch am Martin-Luther-Platz, wo die grauen Oberflächen und kleinen Fahrradsymbole negativ auffielen. Generell werde eine einheitliche, farbliche Markierung gewünscht.

Das zweite Thema, das bei den Kommentaren hervorstach, war das Radhauptnetz. „Das wird immer noch als Stückwerk empfunden. Nach der Achse von Bilk zum Ratinger Tor ist nicht mehr viel passiert.“