FDP-Parteitag: Burkhard Hirsch gibt Contra

Die Parteibasis bestätigt bei zwei Nein-Stimmen den Verzicht auf eine eigene OB-Kandidatur.

Düsseldorf. Ausgerechnet der Ehrenvorsitzende der FDP, Burkhard Hirsch, ist nicht mit dem Votum seines Kreisverbandes einverstanden, auf einen eigenen Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl am 31. August 2008 zu verzichten.

Als eines von zwei Mitgliedern stimmte der ehemalige Bundestagsvizepräsident am Samstag bei der Kreiswahlversammlung gegen den Vorschlag des Vorstandes.

Zuvor hatte die Vorsitzende der Ratsfraktion, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, erklärt, wie schmerzlich die Entscheidung für sie gewesen sei, auf die Kandidatur zu verzichten:

"Wir hätten ein blendendes Ergebnis bekommen", sagte sie. "Aber diese Stimmen hätten dann der CDU gefehlt - und ich will keine Steigbügelhalterin für die SPD-Kandidatin Kortmann sein."

Sie versuchte, den Deal mit der CDU ihren Mitgliedern schmackhaft zu machen: Nie zuvor habe es in Düsseldorf einen liberalen Ersten Bürgermeister gegeben.

Die Abmachung: Wird Dirk Elbers (CDU) zum OB gewählt, steht der FDP das Vorschlagsrecht für das Amt des Ersten Bürgermeisters zu.

Da hielt Mitglied Marco Biewald gegen: "Das Ganze ist doch nur eine Absichtsbekundung. Wir müssten Gesicht und Flagge zeigen, aber wir haben nur Angst vor den Linken und Frau Kortmann." Alle anderen Delegierten stützten aber letztlich den Kurs des Vorstands.

Gewählt wurden am Samstag auch die beiden Direktkandidaten zur Bundestagswahl 2009: 68von 73 Stimmberechtigten wählten Gisela Piltz. Die 43-jährige Rechtsanwältin sitzt bereits seit 2002 für die Liberalen im Bundestag.

Für den 34-jährigen Michael Dimitrov votierten 58 Mitglieder. Dimitrov arbeitet seit zwei Jahren im Kulturamt der Stadt Düsseldorf.

Als Kandidat für die Europawahl am 7.Juni 2009 schickt die FDP einstimmig Alexander Alvaro ins Rennen. Der 33-jährige Deutsch-Portugiese ist bereits seit vier Jahren Mitglied im Europäischen Parlament.