Corona-Lockerungen in NRW Clubbetreiber öffnen – aber nicht alle

Düsseldorf · Einige Läden sind gleich von Beginn an dabei, andere zögern noch mit der Öffnung.

Arif Köse wird seine „Rudas Studios“ in Düsseldorf öffnen.

Foto: dpa/Sophie Brössler

(csr/gaa) Diskotheken und Clubs dürfen ab Freitag wieder öffnen. Allerdings haben laut NRW-Gesundheitsministerium nur Genesene und Geimpfte mit einem zusätzlichen negativen Corona-Test Zutritt. Die Testpflicht gilt auch für Menschen, die bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten haben. Was sagen die Clubbesitzer in der Landeshauptstadt dazu, wieder loslegen zu dürfen? „Wir machen am Freitag definitiv noch nicht wieder auf“, sagt Daniel Fritschi vom „Golzheim“. So kurzfristig bekomme er seinen Club nicht hochgefahren. „Außerdem bin ich noch relativ vorsichtig, ich traue dem Braten noch nicht so ganz.“ Er befürchte wieder so eine „Hü-Hott-Politik“ wie im Dezember. „Damals sagte der Bund, die Clubs und Diskotheken könnten wieder öffnen, kurz darauf kam von Land NRW die Ansage, läuft doch noch nicht.“

Auch das Infektionsrisiko schätze er noch hoch ein. Besonders nach dem, was man da über Karneval in der Altstadt gesehen habe. „Da werden sich viele angesteckt haben. Zudem gibt es in Fritschis Leben gerade noch etwas Wichtigeres als das „Golzheim“: Er ist Vater geworden.

Dino Cesljas betreibt unter anderem das „Sub“ und den „Ballermann 6“. „Wir machen am Freitag wieder auf“, sagt er. 19 Monate habe er in der Corona-Zeit geschlossen gehabt, da werde es endlich wieder Zeit. „Mit den Corona-Hilfen konnte ich zwar die Läden halten, aber mein Gehalt wurde davon nicht gezahlt. Und man muss ja seine Familie ernähren“, sagt er. Wegen des Krieges in der Ukraine habe er zwar gemischte Gefühle, aber man müsse den jungen Leuten ja auch mal etwas Abwechslung bieten. „Schließlich sind die ja auch nur einmal 21, das lässt sich nicht wiederholen.“ Dass ihm die Politik und Corona die Läden bald wieder schließen könnten, glaubt er nicht. „Ich denke, ab 20. März werden wir sogar noch weitere Lockerungen sehen.“

Daniel Vollmer vom „Schickimicki“ freut sich schon. „Wir machen den Laden auf jeden Fall auf. Ich bin schon gespannt, wie viele Leute wohl kommen. Die sind bestimmt alle total motiviert.“ Er hoffe, dass alles recht schnell wieder halbwegs normal laufe. „Dass es nochmal zu Schließungen kommt, glaubt auch er nicht. Er hoffe, bis zum Herbst durchzustolpern. „Da bin ich gnadenloser Optimist“, sagt Vollmer.

In der „Nachtresidenz“ wurde alles wieder hochgefahren, die Promotion für die Wiedereröffnung hat begonnen. Allerdings gehen in dem Club in Nähe der Kö erst am 11. März – nach zwei Jahren Pause - die Lichter wieder offiziell an. Am Samstag startet zunächst ein Testlauf, ein sogenanntes „Soft-Opening“ mit geladenen Gästen.

Im „Rosenrot“ an der Ratinger Straße geht die Party am Freitag wieder los. Laut Chefin Judith Sen ist alles vorbereitet, um ab 22 Uhr die Gäste „wieder in ausgelassene, rosenrote Partynächte zu entführen“. Angeboten werden „Funky Tunes, Sexy Beats und Classic Grooves“.

Auch Arif Köse öffnet die Türen der „Rudas Studios“ wieder für seine Gäste. „Alle freuen sich, wollen raus. Der Nachholbedarf ist auf jeden Fall da“, sagte Köse.