Ferienflieger Niki ist pleite: Das müssen Fluggäste jetzt wissen

Nach der gescheiterten Übernahme durch Lufthansa ist die Air-Berlin-Tochter Niki pleite. Passagiere, die einen Niki-Flug gebucht haben, sollten jetzt folgendes beachten.

Flugzeuge von Lufthansa und Niki am Düsseldorfer Airport. Archivbild.

Foto: Marcel Kusch

Frankfurt/Berlin/Düsseldorf. Der Air-Berlin-Tochter Niki ist am Ende. Die Lufthansa zog am Mittwoch ihr Angebot für das österreichische Unternehmen mit seinen 21 Flugzeugen zurück. Am selben Tag stellte Niki Insolvenzantrag beim Amtsgericht in Berlin-Charlottenburg. Die Bundesregierung hatte bereits im Laufe des Tages mit der Pleite und der Einstellung des Flugbetriebs gerechnet.sei.

Für die Beschäftigten und für die Verbraucher ist dies eine Hiobsbotschaft vor Weihnachten. Rund 1000 Stellen stehen auf dem Spiel. Nach Medieninformationen hat Niki mehr als 800 000 Buchungen im System, darunter Urlaubsflüge vieler Deutscher nach Mallorca, Portugal oder auf die Kanaren. Bis zu 60 000 Passagiere könnten stranden.

Kunden, die Pauschalreisen mit Niki-Flügen gebucht haben, sind abgesichert. Für sie werden Ersatzflüge bereitgestellt. Dagegen verlieren Tickets, die einzeln gekauft wurden, ihre Gültigkeit, wenn Niki nach der Insolvenz am Boden bleibt und keinen neuen Käufer findet. Mehrere Fluggesellschaften bereiteten derzeit einen Ersatz-Flugplan „auf Standby-Basis gegen ein geringes Entgelt aus dem Ausland nach Deutschland, Österreich und die Schweiz“ vor, teilte Niki mit.

Die österreichische Regierung versprach am Mittwoch gestrandeten Passagieren Hilfe. Sollten Niki-Fluggäste aus dem Ausland zurückgeholt werden müssen, „würde die Regierung dies bei der AUA oder auch bei anderen Fluggesellschaften in Auftrag geben“, hieß es vom Verkehrsministerium. Zeitungsberichten zufolge sind rund 800 000 bereits verkaufte Tickets nun wertlos.

Nach Angaben des Flughafen Düsseldorfs fliegt Niki In einer durchschnittlichen Woche von Düsseldorf aus derzeit insgesamt 32 Mal zu zehn touristischen Zielen auf den Kanaren und Balearen. Die Airline hat damit aktuell einen Marktanteil in Düsseldorf von etwa 2 Prozent an den Flugbewegungen und mit rund 8.700 Fluggästen einen Anteil von 2,5 Prozent bei den Passagieren. red/dpa