„House of Friends“ in Düsseldorf 40 Flüchtlinge für Wohnprojekt am Worringer Platz gesucht – Zielgruppe sind „besonders vulnerable Personen“

Düsseldorf · 40 geflüchtete Menschen sollen in das besondere Wohnprojekt am Worringer Platz ziehen. In dem ehemaligen Hotel sollen sie nicht nur wohnen, sondern auch die Hotellerie und Gastronomie erlernen.

Der markante Eingang des „Hotel Friends“ am Worringer Platz, als es noch in Betrieb war. Dort sollen bald Flüchtlinge einziehen.

Foto: HFD/Hotel friends Düsseldorf

(veke) In Düsseldorf soll bald ein besonderes Wohnprojekt starten. Das ehemalige „Hotel Friends“ am Worringer Platz wird zu einer Wohngemeinschaft für 40 geflüchtete Menschen. Sie sollen dort aber nicht nur wohnen, sondern auch Schulungen in Hotellerie und Gastronomie bekommen. Das übergeordnete Ziel: Die Geflüchteten sollen Ausbildungsplätze und Arbeitsstellen finden. Nun beginnt die Bewerbungsphase.

Das Projekt trägt passend zu dem früheren Hotel den Namen „House of Friends“. Das Gebäude steht seit November leer – der Geschäftsführer hatte sich nach 20 Jahren zurückgezogen und die Hoteltüren geschlossen. Die Stadt hat das Haus mittlerweile angemietet und in den vergangenen Monaten kleinere Umbau- und Malerarbeiten erledigen lassen.

Nun geht es darum, die passenden 40 Teilnehmer für das Projekt zu finden. Zugeschnitten ist es auf Personen mit Fluchterfahrung, die besonders benachteiligt sind – etwa alleinreisende Frauen, Auszubildende, Wohnungslose oder queere Personen. Zu den Teilnahmevoraussetzungen gehört unter anderem eine Vereinbarung, die persönliche Ziele für die einjährige Teilnahme an dem Wohnprojekt festlegt. Zudem sollen sich die Bewohner in das Leben der Gemeinschaft einbringen. Dazu gehören zum Beispiel Reinigung, Service oder hausmeisterliche Tätigkeiten.

Die ersten Teilnehmer sollen bereits im September einziehen. Die Düsseldorfer Sozialeinrichtung Hispi (Hilfe bei der sprachlichen Integration) hat die Leitung des Projekts übernommen. In Kooperation mit Akteuren aus Gastronomie und Hotellerie sollen in den Räumlichkeiten Seminare und kulturelle Veranstaltungen stattfinden.

„Die öffentliche Wahrnehmung von Flucht und Asyl ist stark kontrovers“, sagt Miriam Koch, Dezernentin für Kultur und Integration. „Rechtliche und sprachliche Barrieren führen dazu, dass die Teilhabe an der Gesellschaft für Geflüchtete besonders schwierig ist.“ Mit dem Wohnprojekt wolle man zeigen, welche Chancen Neuzugewanderte in der Gesellschaft haben. Das „House of Friends“ sei eine „neuartige Form der Unterbringung für besonders vulnerable Personen“ und ziele insbesondere auf Eigenverantwortung ab, sagt Projektleiterin Karin Jungjohann. Das Projekt werde auch „eine neue Dynamik auf den Worringer Platz“ bringen, so Integrationsdezernentin Koch. Der zentrale Platz gilt als Treffpunkt für Drogenabhängige in Düsseldorf. Weil sich die Lage dort immer weiter verschlechtert, hat die Stadt in diesem Sommer das Projekt „Sicherheit im Bahnhofsumfeld“ angekündigt. Auch das „House of Friends“ könnte positiv auf die Entwicklung des Ortes einwirken, so die Hoffnung.