Düsseldorf-Ludenberg Flüchtlinge: Supermarkt nimmt Gutscheine nicht an
Bei Rewe an der Blanckertzstraße müssen Asylsuchende bar bezahlen. Der Inhaber fühlt sich von Awo und Stadt nicht informiert.
Düsseldorf. Wenn Flüchtlinge in Düsseldorf im Supermarkt einkaufen möchten, zahlen sie in aller Regel mit Bargeld. Ab und an aber haben sie nur Lebensmittel-Gutscheine. Und die nehmen viele, aber nicht alle Geschäfte an. Zum Beispiel der Rewe-Supermarkt an der Blanckertzstraße. Das sorgte jetzt in Ludenberg für Irritationen, wo fast nebenan vergangene Woche 160 Flüchtlinge in die neue Wohnanlage einzogen.
„Wir haben die Flüchtlinge direkt darauf hingewiesen, dass dieser Rewe keine Lebensmittelgutscheine annimmt“, sagt Gudrun Siebel von der Awo, die für die Flüchtlinsgbetreuung an der Blanckertzstraße verantwortlich ist. Dennoch versuchten Flüchtlinge erfolglos, dort einzukaufen. Frank Runkel, der Inhaber dieser und anderer Filialen wundert sich über Stadt und Awo: „Niemand ist vorher zu uns gekommen und hat uns die Gutscheine gezeigt und erklärt. So haben wir gar keine Kostenstelle, über die wir sie abrechnen können“, sagt er. In seinen anderen Märkten in Mettmann könnten Flüchtlinge problemlos auch mit Gutscheinen einkaufen. Die Flüchtlinge in Ludenberg wiederum können laut Siebel ihre Gutscheine beim Rewe an der Benderstraße in Gerresheim einlösen, der freilich nicht ganz nahe liegt.
Roland Buschhausen, der Leiter des Sozialamtes, erklärt, dass dieses Problem eher selten auftaucht, was vor allem daran liegt, dass nur wenige Flüchtlinge in Düsseldorf gar kein Geld, sondern nur eine Kostenübernahme-Erklärung für Lebensmittel bekommen. Allerdings hat die Stadt seit der Schließung der Stadtkasse am Rathaus keine echte Bargeld-Auszahlungsstelle mehr. Und bei der Ersatzstelle an der Erkrather Straße werden auch nur Schecks ausgegeben, die die Leute dann bei der Stadtsparkasse einlösen können.
„In der Regel klappt auch das System mit den Gutscheinen reibungslos“, sagt Buschhausen und dankt dem Einzelhandel für die gute Kooperation. Denn natürlich bedeutet es für die Händler einen gewissen Aufwand, die Kostenübernahmeerklärung samt der Einkaufsquittung bei der Stadt einzureichen, die dann das Geld erstattet.
Das letzte Wort ist aber auch an der Blanckertzstraße noch nicht gesprochen. Gudrun Siebel: „Wir suchen das Gespräch mit dem Inhaber und hoffen auf eine Einigung.“ Runkel zeigt sich dafür aufgeschlossen, zumal bei ihm Flüchtlinge ohnehin schon einkaufen — allerdings zahlen sie bislang immer bar.