Flug aus Curacao: Drogen-Kurierin nutzte Sohn (7) als Tarnung
Knapp 2,6 Kilo Kokain waren in ihrem Koffer versteckt.
Düsseldorf. Wenn die Maschine aus Curacao auf dem Düsseldorfer Airport landet, erwartet die Passagiere schon ein Empfangskomitee aus Zollbeamten und Polizisten. Kein anderer Flug wird so intensiv kontrolliert wie der von der niederländischen Karibik-Insel. Denn fast das gesamte Rauschgift, das in Lohausen aus dem Verkehr gezogen wird, kommt mit Kurieren aus Curacao. Dass gleich 2,6 Kilo sichergestellt werden, hat allerdings Seltenheitswert. Eine 26 Jahre Köchin, die offenbar zur Tarnung ihren sieben Jahre alten Sohn mitgenommen hatte, wurde mit dem Kokain erwischt.
Noch am Gate kontrollierten Zöllner morgens gegen 7.05 Uhr die Passagiere aus dem Ferien-Paradies. Drogenspürhund Emil bewies eine gute Nase und lief der jungen Frau hinterher. Danach wurde das Gepäck der Köchin intensiv untersucht. Im doppelten Boden des Hartschalenkoffers fand der Zoll das Versteck mit knapp 2,6 Kilo Kokain und einem Schwarzmarktwert von rund 175.000 Euro. Die Frau wurde verhaftet. Verwandte aus den Niederlanden holten den sieben Jahre alten Jungen später in Düsseldorf ab.
Viele Kuriere aus Curacao werden nicht freiwillig zu Rauschgiftschmugglern. Banden setzen vor allem Frauen massiv unter Druck und bedrohen die Familien. Wer erwischt wird, muss mit einer langjährigen Haftstrafe ohne Bewährung rechnen. Die Hintermänner kommen in der Regel ungeschoren davon.
Der Zoll am Flughafen stellte 2017 gut 66 Kilogramm Kokain sicher. Darunter befanden sich neun so genannte Körperschmuggler, die 479 Kokainpäckchen geschluckt hatten.