Bilanz nach den Sommerferien Flughafen Düsseldorf: Zu viele Jugendliche bringen Waffen als Souvenirs mit
Für viele Reisende gehört es zum Urlaub dazu: das Souvenir. Immer häufiger stellt der Zoll am Düsseldorfer Flughafen allerdings Waffen sicher. Im Fokus stehen dabei junge Leute nach einem Bulgarienurlaub.
Düsseldorf. Butterflymesser und Schlagringe: Junge Leute bringen nach Beobachtung des Hauptzollamtes Düsseldorf zunehmend illegale Waffen aus ihrem Urlaub in Bulgarien mit. Allein in den Sommerferien des laufenden Jahres fischten Zöllner am Flughafen in Düsseldorf 148 Waffen aus dem Gepäck und leiteten 103 Strafverfahren ein, teilte das zuständige Hauptzollamt am Dienstag mit.
„Wir beobachten das schon länger. Da ist leider ein Trend erkennbar“, sagte Zollsprecher Michael Walk. Im gesamten Jahr 2012 wurden den Angaben zufolge 250 Waffen entdeckt, im vergangenen Jahr 286.
Vor allem Jugendliche und junge Männer bis 25 Jahre bringen laut Zoll Messer, Schlagringe und Wurfsterne als Urlaubssouvenirs aus Bulgarien oder Rumänien mit. In beliebten Urlaubsorten würden die Waffen mitunter frei am Strand verkauft mit dem Hinweis, dass diese legal seien. In Deutschland fallen sie jedoch unter das Waffengesetz.
Von den 148 Waffen, die während der Sommerferien 2016 gefunden wurden, befanden sich etwa 70 Prozent im Gepäck von Jugendlichen oder jungen Männern. Die meisten seien zwischen 17 und 22 Jahre alt. Auch 16-Jährige seien dabei gewesen. Als Gründe für den Kauf wurden ein niedriger Preis, Gefallen an Waffen und Dekozwecke genannt.
Ein Fall der vergangenen Wochen: 18-Jähriger aus Düsseldorf führte bei seiner Ankunft am Flughafen Düsseldorf gleich ein „kleines Waffenarsenal“ mit sich. Im Gepäck hatte er zwei Butterflymesser, einen Schlagring sowie zwei spezielle Schlagringe mit integriertem einklappbaren Messer. Der junge Mann bezeichnete sich selbst als einen „Waffennarr“. Diese Souvenirs hätten ihm gefallen.
Das Hauptzollamt Köln hingegen kann einen ähnlichen Trend am zweitgrößten Flughafen von NRW, dem Airport Köln/Bonn, nicht ausmachen. „Die Zahlen sind bei uns eher rückläufig, was Wurfsterne und ähnliches anbelangt“, sagte Pressesprecher Jens Ahland. (dpa/lnw)