Start Flughafen zum Ferienstart: Kein Vergleich zu 2019

Etwa sieben Mal weniger Flüge als zum vergleichbaren Wochenende vor einem Jahr. Viele Flüge gehen in die Türkei.

Sommerferienstart 2019: Urlauber stehen mit ihrem Gepäck an den Check-In-Schaltern am Düsseldorfer Flughafen.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Die Kiss-and-Fly-Zone ist Historie. Zumindest zunächst. Wer zum Start der Sommerferien an den Flughafen in Düsseldorf kommt, dem begegnet kein Normalbetrieb. Da sind die zugemantelten Automaten, aus denen der Besucher zuletzt noch bei Betreten des Areals Tickets zogen, die lange für Aufregung sorgten: Die nämlich hatten es ermöglicht, nur genau fünf Minuten in Terminal-Nähe zu bleiben, danach wurde es teuer. Und jetzt? Alles egal.

Wer immer schon mal etwas länger am Terminal halten wollte, ohne teuer zu zahlen, der hatte am Freitag zu Ferienbeginn die Chance. Nicht viel los am Flughafen. Wo sich 2019 noch Koffer an Koffer und verschwitzter Mensch an Mensch reihte, um davon zu fliegen, war es diesmal ziemlich leer.

Sommerferienstart in diesem Jahr am Freitag: An den Check-In-Schaltern an selber Stelle ist deutlich weniger los.

Foto: Kupfer/Flughafen

Der „DUS“ geht an diesem ersten Ferienwochenende von täglich etwa 120 Flugbewegungen – also Starts und Landungen – aus. 2019 waren das im gleichen Zeitraum bis zu 700 Flugbewegungen am Tag, mit fast 90 000 Passagieren. Zum Ende der ersten Ferienwoche sollen sich die Bewegungen auf 200 pro Tag steigern, bis Ende Juli auf 300. „Wir gehen davon aus, dass wir zum Ferienende ein Drittel des für diese Zeit üblichen Verkehrsaufkommens erreichen“, sagt Flughafen-Pressesprecher Nicolas Berthold. Lust verspürt Thomas Schnalke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen GmbH nicht nur qua Amt. „Endlich geht es wieder los“, sagt er. „Nach dem wochenlangen Lockdown spüren wir, dass gerade der Luftverkehr für die wiedergewonnene persönliche Freiheit steht und die Reiselust in unserer Region ungebrochen ist.“

Vielleicht ein guter, weil gemäßigter Einstieg der Piepenbrock-Tochter DSW, die von Kötter am 1. Juni den zu oft überlasteten Sicherheitsdienst am Flugfhafen übernommen hat und nach vielen vorbereitenden Gesprächen mit dem Auftraggeber Bundespolizei nun reibungslos funktionieren soll und muss. Über die Lautsprecher wird dreisprachig 1,5 Meter Abstand eingefordert, es gibt Schutzscheiben am Counter, Handdesinfektion im Terminal, die Reinigungsintervalle werden an das Passagieraufkommen angepasst. Rund 30 Geschäfte in den Flugsteigen und auf der Ankunft- und Abflugebene haben zu Beginn der Ferien geöffnet.

Turan Ciloglu nutzt am Freitag einen der vielen Flüge in die Türkei. Mit Pegasus geht’s nach Istanbul, Heimaturlaub, drei Wochen. Und alles mit Mund- und Nasenschutz. Angst? „Nein, man kann ja aufpassen“, sagt er. Er fliegt eigens am Freitag, dann kann er in Istanbul noch einkaufen – am Wochenende soll es dort eine Ausgangssperre geben. Einen Rückflug hat er noch nicht gebucht. „Wer weiß, wie es sich dort entwickelt.“ Ankara, Antalya, Istanbul, Izmir und Kayseri, diese fünf Städte in der Türkei sind die in den Sommerferien am häufigsten von Düsseldorf aus angeflogenen Ziele. Die Türkei gilt als Corona-Hochrisikogebiet. So ähnlich wie der Flughafen dann bald auch wieder – beim Parken.