Hoffen auf großen Tag für Fortuna Düsseldorf in Aufstiegslaune – wie sich Stadt und Bürger auf den Montag vorbereiten
Düsseldorf · Gaststätten verdoppeln ihr Personal, Ruhetage sind gestrichen. Und die ganze Stadt drückt der Fortuna die Daumen.
(Red) Die Wirte in der Altstadt bereiten sich auf einen gewaltigen Ansturm auf die Public Viewings am Montagabend vor – und hoffen auf eine große Jubelfeier. Nach dem 3:0-Sieg im Relegations-Hinspiel in Bochum hat Fortuna Düsseldorf beste Chancen auf den Aufstieg in die Erste Liga. Die Stadt ist in Aufstiegslaune.
„Wir haben eigentlich am Montag Ruhetag, aber daran ist natürlich nun überhaupt nicht zu denken“, sagt Daniel Vollmer, Inhaber der „Retematäng“ an der Ratinger Straße. Die bei Fortuna-Fans beliebte Bar war schon am Donnerstag beim Hinspiel rappelvoll, beim Rückspiel könnte es nochmal mehr werden: „Obwohl viele unserer Stammgäste natürlich auch eine Dauerkarte haben und im Stadion sein werden – aber anschließend geht es dann hoffentlich an der Ratinger Straße weiter.“ Entsprechend könnte für viele an diesem Abend nur noch ein Stehplatz übrig sein, davon habe man aber durchaus reichlich. Übrigens haben auch viele Mitarbeiter der Bar Dauerkarten und werden das Spiel in der Arena verfolgen: „Aber alle anderen müssen natürlich ran, da gab es nichts“, sagt Vollmer.
Laut Webseite macht das Ohme Jupp an der Ratinger Straße montags um 1 Uhr zu. „Das ist aber nur ein Näherungswert“, sagt ein Mitarbeiter. Wenn viel los sei, werde man auf keinen Fall schon um diese Zeit schließen. „Fortuna-Spiele werden bei uns sowieso immer gezeigt, für Montag haben wir aber noch etwas aufgerüstet.“ Im Laden werde das Spiel auf einer großen Leinwand und zwei TV-Geräten gezeigt.
Auch in Sachen Personal hat man sich vorbereitet. „Für den Abend haben wir zweieinhalb mal so viele Leute im Einsatz wie an einem normalen Tag“, so der Mitarbeiter. Wer beim Feiern plötzlich Hunger verspürt, darf hoffen: Ist Nachfrage vorhanden, bleibt die Küche länger als bis 22 Uhr geöffnet.
Die Polizei bereitet sich auf das Rückspiel in Düsseldorf vor, als wäre es ein Derby am Samstag, sagt ein Polizeisprecher. Die Polizei habe viel Erfahrung mit Fußballspielen und großen Veranstaltungen und werde mit vielen Einsatzkräften am Stadion und in der Altstadt unterwegs sein. Wie viele Fans aus Bochum erwartet werden, sei bislang nicht klar. Zudem wird es auch Unterstützung durch städtische Ordnungskräfte geben, wie ein Sprecher der Stadt mitteilte: „Wir sind vorbereitet und werden sowohl an der Arena als auch in der Altstadt präsent sein, um Störungen entgegenzuwirken.“ An der Arena werde man zusätzlich auch Maßnahmen gegen illegale fliegende Händler ergreifen.
Eine mögliche Aufstiegsfeier ist schon geplant: Die Party soll in der Nachtresidenz stattfinden, die Fortuna hat den gesamten Laden reserviert. „Die Kühlschränke sind prall gefüllt“, sagt Club-Chef Marcel Oelbracht. Er rechnet mit bis zu 1500 Gästen – neben den Fortuna-Spielern gehören dazu das Team des Vereins, Freunde und Familienmitglieder. Aber auch Fans könnten Montagnacht den Aufstieg dort feiern. Noch sei die Entscheidung nicht endgültig gefallen, meint Oelbracht, aber es sei angedacht, die Fans zu beteiligen. Es könnte sich also lohnen, ab 23 Uhr an der Nachtresidenz vorbeizuschauen.
Auf einen langen Abend sind auch die Podcaster Dennis und Benni Wolter eingestellt. „Wir haben uns am Dienstag vorsichtshalber noch nix vorgenommen“, erklären sie. Dass es überhaupt zu einer großen Feier kommen wird, darauf hoffen auch prominente Düsseldorfer. „Nach dem Sieg in Bochum glaube ich fest daran, dass meine Fortuna sich diesen Erfolg nicht mehr nehmen lässt und die Erste Liga bald wieder in Düsseldorf gastiert“, sagt Mona Neubaur (Grüne) auf Anfrage. Die NRW-Wirtschaftsministerin ist sich sicher, dass Mannschaft und Fans am Montag „bis in die Haarspitzen“ motiviert sein werden. Fest einplanen will Neubaur die Feier allerdings noch nicht: „Ich habe beim Fußball eine leicht abergläubische Seite. Jetzt schon die Partyplanung zu machen, brächte vielleicht Unglück.“ Das wolle sie nicht riskieren. Deshalb gelte: „Volle Konzentration aufs Spiel, alles in das Rückspiel legen, den Aufstieg klar machen, dann stünde einer rot-weißen Nacht nichts mehr im Wege.“ Ähnlich sieht das Fortuna-Sprecher Kai Niemann: „Jetzt schon über Details einer Aufstiegsfeier oder über Aufstiegs-Shirts zu reden, ist eindeutig zu früh.“ Schon der Respekt vor der Bochumer Mannschaft gebiete hier eine gewisse Zurückhaltung. „Wir haben die entscheidenden 90 Spielminuten noch vor uns“, betont Niemann.
Großer Favorit für die mögliche Aufstiegsfeier am Dienstag ist der Burgplatz. Ob die Toten Hosen spielen, ließ ein Sprecher der Band am Freitag offen. „Man sollte erst planen, wenn der Aufstieg perfekt ist.“