Theater Fortuna hilft der Komödie beim neuen Stück — auch mit einem Gastauftritt

Düsseldorf · Schals und Fahnen in Rot-Weiß werden bei der umjubelten Premiere der „Abseitsfalle“ geschwenkt. Auch sonst lohnt sich ein Besuch der Rollentausch-Komödie.

Die Fortuna leistet der Komödie beim neuen Stück „Die Abseitsfalle“ Schützenhilfe.

Foto: Peter Bocklage

Fortuna-Schals, T-Shirts, Kappen und Fahnen. Ganz auf Rot-Weiß eingestellt ist die Bühne in der Komödie. Dort geraten  Fußballreporter Manni Brenner samt Familie in turbulentes Treiben. Das kürzlich in Schwierigkeiten geratene Privat-Theater an der Steinstraße erhält Schützenhilfe vom Düsseldorfer Bundesliga-Verein. Denn in einer Nebenrolle taucht eine Legende der Rot-Weißen auf: Aleks Spengler, 30 Jahre Mannschaftsbetreuer, neuerdings für Presse und VIP-Betreuung zuständig. Ein überraschender Auftritt, der Sonderapplaus erntet.

So kommt es zu einer Kooperation, die es in dieser unverblümten Werbung auf Düsseldorfer Bühnen noch nicht gab: Sogar die Vereins-Website www.f95.de wirbt mit dem Stück „Die Abseitsfalle“, das Mittwoch eine bejubelte Premiere feierte. ‚Abseits‘: eine komplizierte Regel, die selbst eingefleischte Fans auf Anhieb nicht erklären können. Jedenfalls dreht sich hier alles Abseitige um den Ball. Fast alles: Mannis Töchterchen Silvia wird flügge und verknallt sich Hals-über-Kopf in den jungen, smarten Patrick Steltzer, der Silvias Papa einen lukrativen Job in einem Sport-Verlag beschaffen soll. Den braucht der Spielsüchtige, hat er doch seine Ersparnisse auf den Kopf gehauen.

Nur dumm, dass der ungeschickte Manni vor seiner Haustür ausrutscht, auf den Kopf fällt und plötzlich unter Gedächtnisverlust leidet. Er weiß nicht mehr, wer er ist, noch weniger, was Fußball ist. Schlimmer noch: Fußballspezialist Manni soll, bevor er den neuen Posten erhält, von Patrick Steltzer auf Herz und Nieren geprüft werden. Alles droht schief zu laufen, bis Mannis Frau Kathrin eine rettende Idee hat. Der befreundete Hausarzt Heinz soll helfen. Ein Rollentausch, der genügend Stoff bietet für abstruse Verwechslungen, Verirrungen und immer mehr Verwirrungen. Bis — Simsalabim! — Manni die ‚retrograde Amnesie‘ überwindet, aber in der falschen Haut steckt. Verflixte Welt!

Wenn die Handlung anfangs auch konstruiert wirkt, so nimmt sie im zweiten Teil, dank der zügigen Regie von Hans Holzbecher, an Fahrt auf. Und mündet in urkomischen Situationen, die die Lachmuskulatur nicht nur von Fußballkennern aktiviert. Dafür sorgen in erster Linie fünf typensicher besetzte Schauspieler: Raphaela Kiczka als leicht verstrahlte Tochter, Verena Wüstkamp als hysterisch hyperventilierende Kathrin, Christopher Krieg als zeitweise gestörter Manni, Aykut Kayacik, eine Mischung aus Macho, Besserwisser und Onkel Doktor. Und der coole Tobias Schwieger, der als schöner Patrick Gelassenheit in die aufgeheizten Dialoge bringt.

Fazit: Die Komödie lebt! Gespannt darf man sein, wie viele Fußballfans Karten kaufen werden. Es lohnt sich! Bis 16. Nov. Tel: 0211 133707.