Fortuna-Historie Fortuna: Als Atli Edvaldsson die Frankfurter Würstchen verschlang

Düsseldorf · Fortuna gegen Frankfurt, oder: Der Wikinger-Torrekord, ein torkelnder Trainer, ein Rotzlöffel und das Haus vom Veh...

 Das Elfmetertor für Fortuna zum 5:1 schoss Atli Edvaldsson am 4. Juni 1983 – so wie alle anderen Tore für Düsseldorf an diesem Tag auch.

Das Elfmetertor für Fortuna zum 5:1 schoss Atli Edvaldsson am 4. Juni 1983 – so wie alle anderen Tore für Düsseldorf an diesem Tag auch.

Foto: Horstmueller/HORSTMUELLER GmbH

Was fängt der altgediente Fortuna-Fan mit Eintracht Frankfurt an? Da schauen wir doch erst einmal auf Fortunas Homepage in die Video-Rubrik „Et wor emol“. Da läuft das letzte Heimspiel in der Bundesliga 2012, bei dem die Eintracht mit 4:0 abgebürstet wurde (ja, ja die Hinrunde war noch schön). Fast vergessen das Hammer-Tor von Oli Fink, fast identisch mit seinem jüngsten Winkelschuss gegen Stuttgart. Und am Ende netzt auch noch Axel Bellinghausen ein.

Und sonst? Blenden wir natürlich das Hinspiel in dieser Saison komplett aus. Und stellen das bekannte Scharmützel zwischen Sascha Rösler und Armin Veh zurück, weil es halt nur zweite Liga war. Erinnern wir uns lieber an Fortunas stürmenden Wikinger, den Isländer Atli Edvaldsson (Mannschaftskamerad des Isländers Petur Ormslev, aber das nur nebenbei).  Edvaldsson nämlich verspeiste die „Frankfurter Würstchen“, wie es im Rheinstadion aus den Blöcken 36 und 37 schallte, einmal ganz alleine und im Fünferpack. Samstag, 4. Juni 1983, 15.30 Uhr, ein sonniger Tag. Trainer Willibert Kremer schickte diese Fortunen ganz in weiß aufs Feld: Kurth - Kuczinski, Theis, Zewe, Löhr, - Bockenfeld, Bommer, Weikl, Dusend, - Wenzel, Edvaldsson.

 Im Hinspiel dieser Saison ging Fortuna in Frankfurt mit 1:7 unter, hier liegt Adam Bodzek am Boden.

Im Hinspiel dieser Saison ging Fortuna in Frankfurt mit 1:7 unter, hier liegt Adam Bodzek am Boden.

Foto: dpa/Arne Dedert

Am Ende steht es 5:1, weil der 1,90-Wikinger fünf Tore macht, was nie wieder ein Ausländer in einem Spiel in der Bundesliga geschafft hat (dafür Jürgen Klinsmann drei Jahre später, leider auch im Rheinstadion, aber lassen wir das...). Den Ehrentreffer für die Hessen machte übrigens Fortunas späterer Kurzzeit-Manager Thomas Berthold und trainiert wurde die Eintracht von Branko Zebec, dem begnadeten Taktiker, der leider schwer alkoholkrank war. Was, wenn die Erinnerung des Autors nicht schwer trügt, just bei diesem 1:5 in Düsseldorf, auch alle im Rheinstadion miterleben mussten, weil Zebec über die Tartanbahn torkelte... Und noch etwas ist heute nicht mehr zu fassen, die Zuschauerzahl: 7500! War aber bei Fortuna normal in den 80ern, wenn nicht Bayern, Gladbach, Köln oder Schalke kamen, waren es um die 8000 bis 16000 Zuschauer in der „Schüssel“. In vielen anderen Bundesligastadien war freilich auch nicht viel mehr los.

Ansonsten gab’s gegen die Eintracht zuhause noch einige schöne Siege, aber auch zu viele knappe Niederlagen. P.S. Der furchtbare Montagstermin jetzt ist auch nichts Neues , wir erinnern uns an Liga 2, 13.2. 2012, 1:1, „Rotzlöffel“ Rösler und Veh, Halbangst...