Foto-Shooting auf dem Campus
Heine-Uni: Im Hörsaal oder vor dem Rektorat – für einen guten Zweck ließen sich Studenten ablichten.
Düsseldorf. Über 100 Studenten aus Uni und FH haben innerhalb von acht Tagen 17 Fotoshootings für einen Fotokalender auf die Beine gestellt. Die Idee ist einfach, der Zweck gut. Cristof Judenau hat die Aktion initiiert, nachdem er zwei Studentinnen kennengelernt hatte, die an dem Chronischen Erschöpfungssyndrom CFIDS leiden. Eine davon ist die 26-jährige Doreen, die ihr Germanistik-Studium seit sieben Semestern unterbrechen muss. CFIDS ist eine kaum erforschte Krankheit, die vermutlich durch eine Infektion ausgelöst wird.
Der 30-jährige Judenau, der Mitarbeiter am Historischen Seminar bei Professor Gerd Krumeich ist, hat über 100 Freiwillige zusammen getrommelt, die Spaß daran haben, sich für einen guten Zweck fotografieren zu lassen oder zu helfen, den Vertrieb zu organisieren.
Biologiestudentin Clara Schäfer, 26, ist durch eine Rundmail auf das Projekt aufmerksam geworden und hat sich spontan bereit erklärt, mitzumachen. Sie sitzt auf einem Foto an einem Schreibtisch unter Wasser. "Für einen guten Zweck bin ich immer dabei," sagt die 25-Jährige, die schon einige Erfahrung vor der Kamera hat.
Viel Hilfe kam von Boris Zorn. Über mehrere Ecken erfuhr der Werbefotograf mit Studio in Oberbilk von dem Projekt und erklärte sich bereit, dem studentischen Team mit Erfahrung und Equipment zur Seite zu stehen. "Andere Menschen sollen sehen, dass es noch Leute gibt, die sich unentgeltlich für Charity-Projekte einsetzen."
Wichtig war dem rund 100-köpfigen Team vor allem, dass die Bilder studentischen Charakter haben. So entstanden die meisten Fotos auf dem Campus der Heine-Uni, wobei die zweckmäßige Umgebung der Lernstätte durch außergewöhnliche Szenen entfremdet ist.
Für eines der Bilder beschaffte sich das Team eine alte Badewanne , die mitten auf einer mit Laub bedeckten Wiese vor dem Rektorat aufgestellt wurde. Darin posiert für das Dezemberbild eine hübsche Studentin beim Zeitunglesen. Auch ein Labor, die Bibliothek und ein Hörsaal wurden bei dem Gemeinschaftsprojekt zur Foto-Location.
In Hörsaal 3A drängen sich normalerweise hunderte Studenten, um den Ausführungen der Professoren folgen zu können. Auf dem Titelbild des Kalenders ist der Hörsaal mal ganz leer, nur Germanistikstudentin Anja räkelt sich auf der Bühne als läge sie am Strand.
Nicht nur Uni-Akteure beteiligen sich an dem Gemeinschaftsprojekt. Cristof Judenau und sein Team sammelten bei einigen Düsseldorfer Gastronomiebetrieben wie der Studentenkneipe "Mooren 18" und dem "Lot Jonn" Sponsorengelder.
Buchläden helfen beim Vertrieb des Kalenders. Gerade in der Vorweihnachtszeit erhofft sich das Kalenderteam einen guten Umsatz - für den Zweck.