Franjo Pooth erneut im Visier der Staatsanwälte
Düsseldorf (dpa). Unternehmer Franjo Pooth (41) ist erneut ins Visier der Staatsanwälte geraten. Es werde wegen Verdachts des Betruges und der uneidlichen Falschaussage ermittelt, sagte der Düsseldorfer Oberstaatsanwalt Ralf Möllmann am Dienstag.
Er bestätigte damit einen Bericht der „Bild“-Zeitung.
Hintergrund sei eine Strafanzeige eines Bankmanagers im Zusammenhang mit der Pleite der Pooth-Firma Maxfield, sagte Möllmann. Demnach soll Pooth ein 1,5 Millionen teures Grundstück als Sicherheit zugesagt haben, damit sein Kreditrahmen um 900 000 Euro erweitert wird. Er habe seinen Anteil am Grund dann aber auf Ehefrau Verona übertragen.
Die Staatsanwaltschaft wollte mit Verweis auf den Datenschutz „Bild“-Angaben nicht bestätigen, wonach der frühere Sparkassenvorstand Karl-Heinz Stiegemann die Anzeige gestellt hat. Der Vorstand war im März wegen schwerer Untreue und Korruption zu 15 Monaten Bewährungsstrafe verurteilt worden. Pooth ließ in der „Bild“ alle Vorwürfe über seinen Anwalt zurückweisen.
Der Anzeige zufolge soll Pooth auch in einem Schadenersatzprozess gegen den Banker falsch ausgesagt haben. Stiegemann war im März strafrechtlich verurteilt worden, weil er von Pooth einen fast 9000 Euro teuren Luxus-Fernseher für seine Privatvilla gefordert und angenommen haben soll. Im Gegenzug soll er entgegen internen Vorgaben den Kreditrahmen für Pooths bereits insolvenzreife Firma Maxfield erweitert haben. Pooth hatte das Gerät liefern lassen und bezahlt, um den Banker nach eigener Aussage „bei Laune zu halten“. Wegen Forderungen der Sparkasse läuft noch ein Schadenersatz-Prozess.
Vor drei Jahren war Pooth mit seinem Elektronik-Gerätehandel spektakulär in die Pleite geschlittert. Vor zwei Jahren war er unter anderem wegen Bestechung zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt worden. Maxfield hatte der Sparkasse insgesamt 9,3 Millionen Euro Kreditausfälle beschert. In einem Vergleich soll Pooth inzwischen gut 800 000 Euro gezahlt haben. Im Gegenzug wurde ihm die restliche Summe erlassen. Die Sparkasse soll nach der Pleite mit Pooth somit mehr als acht Millionen Euro abgeschrieben haben. Außerdem musste sie einigen der im Zuge der Affäre gefeuerten Bank-Manager Millionenabfindungen zahlen.