Düsseldorf Fünf Gefängniswärter auf der Fahrt zum Dienst attackiert

An einer Kreuzung kam es zu einem Wortgefecht mit Fußgängern — daraus entwickelte sich eine Schlägerei.

Foto: Andreas Bischof

Düsseldorf. Auf dem Weg zum Dienst in der Justizvollzugsanstalt Düsseldorf/Ratingen kamen fünf Beamte in Rath einer Gruppe von Schaustellern in die Quere. Am Ende waren zwei Gefängniswärter dienstunfähig und die Scheibe ihres Wagens zersplittert. Das Land hat einen 24-Jährigen und seinen Kumpel jetzt vor dem Zivilgericht verklagt. Die beiden sollen 4500 Euro Schadensersatz zahlen, weil die Justizbeamten sich krank gemeldet hatten.

Zu der unerfreulichen Begegnung kam es im Januar vor zwei Jahren um 5.15 Uhr. Auf der Theodorstraße mussten die Justizbeamten stoppen, weil ihnen eine Gruppe Fußgänger in die Quere kam. Daraus entwickelte sich zunächst ein Wortgefecht, danach kam es zu Handgreiflichleiten. Einer der Gefängniswärter soll in ein Gerangel mit dem Bruder des 24-Jährigen geraten sein.

Als der Schausteller eingriff, soll er dem Beamten einen Schlag verpasst haben. Und zwar so heftig, dass der Gefängniswärter einen Nasenbeinbruch davon trug. Nachdem das Quintett weiter zum Gefängnis fahren wollte, soll der junge Mann von hinten die Scheibe des Wagen eingeschlagen haben.

Das wiederum setzte dem Mann am Steuer offenbar mächtig zu. Der meldete sich mit einer „posttraumatischen Störung“ für zwei Wochen krank. „Die wurde allerdings von einem Urologen ausgestellt“, wunderte sich Rechtsanwalt Joachim Müller, der den Schausteller vertritt.

Das Strafverfahren gegen den 24-Jährigen wurde übrigens inzwischen eingestellt. Er verpflichtete sich allerdings 700 Euro Schmerzensgeld an den Justizbeamten zu zahlen. Eine gütliche Einigung kam am Dienstag nicht zustande. Das Zivilgericht will nun Zeugen hören, um zu klären, was sich tatsächlich abgespielt hat.