Fünf Jahre Arcaden: So haben sie den Stadtteil verändert

2008 öffnete das Einkaufszentrum, das besonders bei jungen Leuten beliebt ist. Allein im vergangenen Jahr kamen rund sechs Millionen Kunden.

Düsseldorf. „Das war ein wichtiger Tag für die Düsseldorfer Stadtentwicklung und vor allem für Friedrichstadt und Bilk“. So kommentierte der verstorbene Oberbürgermeister Joachim Erwin im April 2007 die Grundsteinlegung für die Düsseldorf Arcaden auf der ehemaligen Brache des Containerbahnhofs Bilk. Erwin hatte vehemt für das Großprojekt gekämpft und konnte dadurch endlich seinen jahrelangen Wunsch realisieren: den Neubau eines Schwimmbads für Bilk.

Vorausgegangen waren jedoch Jahre des Streits. Denn Einzelhandelsverband, der Industrie- und Handelskammer (IHK) und auch SPD und FDP im Stadtrat waren strikt gegen den Bau. Sie hielten die Einzelhandelsfläche von 24 500 Quadratmetern für überdimensioniert. Sie würde dem Handel in der gesamten Stadt schaden, insbesondere aber den kleineren Geschäften im näheren Umfeld auf der Friedrichstraße, der Bilker Allee und der Lorettostraße.

Nur mit der haudünnen Mehrheit von einer Stimme im Stadtrat gab es im Juni 2006 grünes Licht für den Investor mfi. Eine lange Phase der Planung war bis dahin schon gelaufen. Auf Anregung eines Kreises um den damaligen Pfarrer der evangelischen Friedenskirche, Ulrich Lilie, hatte es sogar 2003 einen Bürgermarkt gegeben. Ziel war es, die Anregungen der Anwohner bei der Neuplanung des großen Areals zu berücksichtigen.

Nicht alles ist bis heute umgesetzt. So fehlt noch immer der barrierefreie Übergang, der den historischen Floragarten mit der neuen Grün- und Spielfläche hinter den Arcaden verbindet. Schuld daran war der von mfi verzögerte, aber vertraglich vereinbarte Wohnungsbau. Erst mit Verspätung begann 2012 mit dem neuen Investor Bouwfonds der Bau der 66 Eigentumswohnungen (fast alle verkauft) und 78 Mietwohnungen. Mit der Fertigstellung 2014 soll dann auch die Verbindung zum Florapark geschaffen werden.

Gebaut wird auch noch für die Wehrhahnlinie vor den Arcaden an der Friedrichstraße. Dort, wo die U-Bahn dann Ende 2015 in den Tunnel fahren wird, soll eine grüne Verkehrsinsel entstehen. Für den Arcaden-Vorplatz verspricht der neue Centermanager Steffen Zanke, dass bald weitere Fahrradständer aufgestellt werden. Auch an einer weiteren Belebung des Platzes ist ihm gelegen, mit einem neuen Konzept für einen attraktiven Wochenmarkt und dem Weihnachtsmarkt. „Wir hatten große Resonanz beim Fest ,Bilk ist auf der Rolle’ und wollen dies auch gerne mit dem Stadtteilzentrum für die Bilker fortsetzen“. sagt Zanke.

6,2 Millionen Besucher, davon rund 70 Prozent aus Düsseldorf, zählten die Arcaden laut Zanke 2012. Angepeilt werden sieben Millionen. Im Obergeschoss des Zentrums ist 2014 ein neuer Gastronomiebereich geplant.

Obwohl die IHK die Einzelhandelsfläche auch heute noch für zu groß hält, hat diese nicht allen Nebenzentren geschadet. Laut IHK-Experte Sven Schulte beklagen 61 Prozent der Geschäftsleute der Friedrichstraße einen negativen Einfluss. Dagegen sind dies auf der Bilker Allee nur 26 Prozent und auf der Lorettostraße fünf Prozent.