Verdächtiger Koffer: Flughafen Düsseldorf stand still
Wegen eines verdächtigen Koffers waren zunächst die Terminals A und B, später auch Terminal C des Düsseldorfer Flughafens rund drei Stunden lang gesperrt. Tausende Menschen mussten die Gebäude verlassen. Spezialisten der Polizei waren im Einsatz.
Düsseldorf. An Deutschlands drittgrößtem Airport herrschte am Dienstagabend für rund drei Stunden Stillstand. Wegen eines verdächtigen Koffers war seit 17.30 Uhr der Düsseldorfer Flughafen gesperrt. Die Polizei rief Passagiere, Arbeiter und Angehörige auf, die Terminals zu verlassen. Tausende Menschen mussten zwischen Parkhaus und Terminal warten. Der Flugbetrieb wurde zwischenzeitlich völlig eingestellt, die Autobahnabfahrten rund um den Flughafen gesperrt.
Spezialisten der Polizei haben das Gepäckstück, das an einem Schalter auf der Abflugebene gefunden wurde, untersucht. Im Koffer sollen sich mehrere Eisenstangen befunden haben. Lange war nicht klar, ob es sich um einen Sprengsatz handelt. Zunächst waren nur die beiden Terminals A und B betroffen, gegen 17.45 wurde die Sperrung dann auf den kompletten Airport ausgedehnt. Tausende Passagiere, Menschen die am Flughafen arbeiten und Angehörige waren von der Sperrung betroffen. Sie mussten sehen, wie sie zurück in die Stadt oder nach Hause kommen. Am Fernbahnhof lief der Betrieb laut VRR normal.
Auch in einigen der Flugzeuge auf dem Flugfeld saßen bereits abgefertigte Passagiere fest. Passagier Stefan Krüger, offenbar an Bord eines am Boden gefangenen Flugzeugs schrieb auf der Facebook-Seite des Flughafens: "Sitze im Flugzeug und warte darauf hier raus zu kommen. Das wird noch mehr Chaos geben, wenn alles freigegeben ist... Übrigens, warum "super Service des Airports"? Das sind sicherheitsmassnahmen! Auch wenn wir es nicht toll finden, jetzt zu warten. Aber in die Luft gesprengt werden ist weitaus schlimmer als ein paar Stunden zu warten..." Eine Passagierin berichtete im Fernsehen, sie habe in einem Flugzeug mit mehreren Kindern an Board seit mehreren Stunden festgesessen, ohne Wasser zu bekommen. Das Personal hätte sich rar gemacht.
Auf den Zufahrtstraßen zum Flughafen kam es zu Staus, die Polizei hatte die Autobahnabfahrten der A44 gesperrt. Wegen der Flughafensperrung meldet auch die Rheinbahn umfangreiche Beeinträchtigungen des Betriebsablaufes. Die Flughafen-S-Bahn S11 fuhr nur bis zum Haltepunkt Unterrath, der Sky-Train, der Fernbahnhof und Terminals verbindet, ist außer Betrieb. Auch sämtliche Buslinien, die den Flughafen anfahren, endeten in Düsseldorf Unterrath. Einige Personen sollen zu Fuß den Flughafen verlassen haben und über die Autobahn gelaufen sein.
Lange war nicht klar, wie lange der Flugbetrieb ruhen würde. Angesichts der Tatsache, dass in Düsseldorf ein Nachtflugverbot herrscht, war es lange Zeit unsicher, ob im Laufe des Abends wieder ein geregelter Flugbetrieb herrschen wird. Ankommende Flüge wurden während der Sperrung auf andere Flughäfen umgeleitet. Auf der Webseite Flightradar24.com waren bis 18.40 Uhr einzelne Starts vom Düsseldorfer Flughafen zu sehen.Passagiere, die noch am Dienstag zum Flughafen mussten, wurden gebeten, sich vor der Anreise bei ihren Airlines über die aktuelle Lage zu informieren.
Normalerweise reihen sich die Flieger im Anflug auf Düsseldorf wie an einer Perlenschnur auf. Zur Zeit der Sperrung war der Himmel recht leer.