Essen und Trinken Fünf kulinarische Trends von der Messe „Eat & Style“

Düsseldorf · Am Wochenende präsentierten sich 150 Aussteller in der Alten Schmiedehalle auf dem Areal Böhler.

Kerstin Poth verkaufte ihr selbstgemachtes Eis aus Super-Foods zunächst nur auf Events aus ihrem Eiswagen. Inzwischen zeigen auch Feinkosthändler Interesse, es ins Sortiment zu nehmen.  

Foto: Claudia Hötzendorfer

Genießen, (aus-)probieren und Neues entdecken standen bei der Food-Messe „Eat & Style“ am Wochenende im Mittelpunkt. Gesundheit und natürliche saisonale Zutaten werden, wie sich zeigte, immer wichtiger. Unter den rund 150 Ausstellern in der Alten Schmiedehalle auf dem Böhler Areal waren viele Start ups und kleine Manufakturen mit innovativen Ideen. Wir haben fünf interessante Food-Trends aufgespürt.

Gesundes Eis, leicht selbst gemacht Mango-Ingwer, Erdbeer-Balsamico oder Avocado-Limette, das sind Eissorten mit dem gewissen Kick, die Kerstin Poth kreiert hat. So ungewöhnlich die Zutaten auf den ersten Blick, so lecker und gesund sind die Kugeln. Gesüßt wird mit Agavendicksaft oder Birkenzucker. „Das Eis kann was“, meint Kerstin Poth, Gründerin von „Tausendschön“, die in Workshops zeigte, wie leicht man die gesunde Nascherei auch selbst zubereiten kann. Wenn man keine gefrorenen Früchte verwendet, geht es sogar im Mixer. Allerdings: „In einer Eismaschine wird es natürlich cremiger, vor allem, wenn man auf Sahne und Eier verzichtet“, erklärt die Expertin. Deshalb braucht man bei der Herstellung etwas Geduld. Die Workshop-Teilnehmer konnten unter anderem Kokoseis mit Kurkuma oder Pflaumensorbet mit Zimt herstellen.

Entspannter Genuss geht auch in der kurzen Mittagspause Davon ist das Team von „Green Karma“ überzeugt. Das Düsseldorfer Start up, war Teil der Themenwelt „Stadtmenü“ auf der Food-Messe. „Wir haben eine kleine Karte, dafür sind alle Zutaten frisch und saisonal“, erklärt Geschäftsführer Lacky Singh die Basis des Food- und Genusskonzepts. Wichtig waren ihm und Mitgründerin Nikki Lukas, dass die Gäste in ihrem Restaurant durch perfekt aufeinander abgestimmte Abläufe ihre Salate, Bowls und Wraps schnell auf den Teller bekommen, um sie dann in entspannter Atmosphäre genießen zu können. „Wir haben psychologische Aspekte ebenso in unser Konzept mit einfließen lassen, wie einen spirituellen Ansatz“, so Lacky Singh. Die Gerichte sind von der indischen, asiatischen und südamerikanischen Küche beeinflusst.

Trendgeschmack Salz und Karamell Ob als Umhüllung für Lakritz-Kugeln oder für spanische Mandeln. Salz und Karamell als Geschmacksmischung liegen eindeutig im Trend. „Es ist die Balance aus süß und salzig, die es ausmacht“, ist Noah Leléy überzeugt. Der Düsseldorfer hat sich erst vor zehn Monaten mit einer kleinen Nuss- und Mandel-Manufaktur selbständig gemacht. Bislang hat der 26-Jährige acht Sorten im Angebot. Die Idee zum von Hand gemachten Naschwerk hatte er, als er nach einem kleinen Weihnachtsmitbringsel suchte. „Ich habe ganz klassisch mit Zutaten experimentiert und bin dann raus gegangen, um die Leute probieren zu lassen“, gibt Noah Leléy Einblick in die Anfänge. Inzwischen liegen seine Kreationen in vielen Hotels anstelle von Gummibärchen auf den Gäste-Kopfkissen.

Olivenöl als Grundlage für Marmelade Spanien ist bekannt für seine Oliven und Mandeln. Eine kleine Oliven-Manufaktur aus Asturien hat eine ungewöhnliche Marmelade kreiert, die vor allem aus Olivenöl, braunem Zucker und Gelee besteht. Der Geschmack ist schwer zu beschreiben, denn er liegt irgendwo zwischen süß und herzhaft. Die feine Milde des Olivenöls ist zwar unverkennbar, aber die Süße des Zuckers als Kombination, verleiht der Marmelade die interessante Note.

Gurke, Basilikum und Apfel im Gin Eine Weile haben Jonas Kaspar Hagedorn und Martin Spieker herumexperimentiert, bis sie die richtigen Zutaten für ihren „Knut Hansen“ hatten. Ein Dry Gin, dem neben Wacholder, vor allem Gurken, Äpfel und Basilikum aus eigenem Anbau nahe Flensburg das gewisse Etwas im Geschmack geben. Die Jungs aus Norddeutschland destillieren das Tröpfchen selbst und in kleiner Auflage. Genussempfehlung: Nach Hamburger Art bei Nieselregen, 6 Grad und steifer Brise. Na dann, Prost!