Fußballer trauern um ertrunkenen René K.
Ehemalige Teamkollegen haben sich zum Benefizturnier getroffen, um die Hinterbliebenen zu unterstützen.
Düsseldorf. Die für viele schönste Nebensache der Welt geriet am Wochenende zum Mittel zum Zweck. Beim kurzfristig anberaumten Benefiz-Fußballturnier auf dem Kunstrasenplatz des SV Oberbilk waren Punkte und Tore zweitrangig. Im Mittelpunkt stand eine Person, die jeder der Anwesenden zu gerne neben sich gewähnt hätte. René K. war allgegenwärtig, allerdings nur auf den Trikots seiner ehemaligen Teamkollegen, die in Gedenken an den verstorbenen 27-Jährigen alle mit dessen früherer Rückennummer sechs aufgelaufen waren.
„Es ist schon ein komisches Gefühl, heute auf dem Platz zu stehen“, sagte André Wegner kurz vor dem ersten Turnierspiel. Auch dem 43-jährigen Abwehrspieler stand die Fassungslosigkeit ob der Tragödie um seinen ehemaligen Vereinskameraden immer noch ins Gesicht geschrieben.
Am 10. Januar war K. auf dem Weg in die Düsseldorfer Altstadt plötzlich verschwunden. Es begann eine rund einwöchige Suche, die mit dem Fund der Leiche in der Landskrone im Hofgarten schließlich jäh endete. „Es ist eine Tragödie“, sagt Frank Hecktor, der René K. beim SV Oberbilk eine Saison lang trainierte. Gemeinsam mit vielen anderen Vereinsmitgliedern hatte Hecktor die Suche über soziale Netzwerke und Plakate unterstützt. „René war erst seit einem Jahr bei uns, war in dieser kurzen Zeit aber schon zu einer echten Vertrauensperson gereift“, so der Übungsleiter des SV Oberbilk.
Für Hecktor und seine Mitstreiter stand nach dem Leichenfund sofort fest, „dass wir etwas für die Angehörigen der Familie unternehmen müssen.“ So entstand die Idee eines Benefizturniers, an dem neben dem Gastgeber auch der BV 04 und René K.'s Ex-Verein SC Anrath teilnahmen. „Die Hilfsbereitschaft war einfach grenzenlos“, freute sich Hecktor.
Insgesamt 500 Zuschauer fanden sich auf der Anlage am Seefelder Weg ein. Darunter unter anderem auch Spieler und Funktionäre des SV Lohausen, VfL Benrath oder Eller 04. Die Düsseldorfer Amateurfußballfamilie zeigte sich solidarisch. Am Ende des Tages kam eine staatliche Summe Geld zusammen, die den Hinterbliebenen ein Stück der entstandenen finanziellen Last nehmen soll.
Was bleibt ist die noch ungeklärte Frage nach dem „warum“ und die Trauer um ein geliebtes Familien- und beliebtes Vereinsmitglied. Auch in dieser Hinsicht half das Benefizturnier ein kleines Stück weiter. „Wir haben viele junge Spieler, die so einen Zwischenfall erst einmal verarbeiten müssen. Insofern können wir heute auch gemeinsame Trauerarbeit leisten“, sagte Oberbilks Co-Trainer Marco Danz.