Grünflächen in Düsseldorf Gänsekot macht Wiesen in Parks auch in diesem Sommer unbenutzbar
Düsseldorf · Hofgarten, Zoopark oder Volksgarten: Die Stadt Düsseldorf kriegt das Gänse-Problem weiterhin nicht in den Griff.
Viel Geld hat die Stadt in letzter Zeit in den Zoopark gesteckt. Doch der größte Störfaktor für die Aufenthaltsqualität trotzt allen Renovierungsmaßnahmen: Die Gänse und ihr Kot. „Es ist einfach nur widerlich“, sagt Franziska Uhr, die am Donnerstag mit ihren beiden Kindern Antonia und Carlos das herrliche Wetter zu einem Zoopark-Ausflug nutzen wollte. „Nicht nur, dass die Wiesen gleich gesperrt oder völlig verdreckt sind, auch auf den Gehwegen muss man die ganze Zeit genau schauen, wo man hintritt“, sagt die Mutter. Und das gleiche erlebt, wer Hof- und Volksgarten, Südpark und viele andere Grünanlagen in der Stadt besucht.
Weil aktuell viele Gänsepaare mit Jungen im Zoopark zu sehen sind, fragte am Dienstag die SPD in der Bezirksvertretung 2 (Düsseltal, Flingern) nach der Entwicklung der Population und nach Fortschritten im Kampf gegen die Verunreinigungen durch die Gänse. Doch eine aussagekräftige Antwort blieb die Verwaltung schuldig. Auch auf WZ-Anfrage hieß es lediglich, eine neue „Gänse-Erhebung“ finde erst im Juni statt, dann lägen belastbare Ergebnisse vor, die wiederum frühestens im Juli auf die Tagesordnung der politischen Gremien auftauchen. „Dann ist der nächste Sommer fast rum, in dem das Gänse-Problem ungelöst bleibt“, sagt CDU-Ratsherr Christian Rütz.
Rütz hatte schon 2018 ein energischeres Vorgehen gegen die sich rasant vermehrenden Gänse gefordert und dabei auch ihren Abschuss angeregt. Doch das Grünflächenamt lehnte ab, vor allem weil das Jagen in Stadtparks zu gefährlich sei. Stattdessen sollte eine Biologin den Gänsen in der Brutzeit einen Teil der Eier klauen; außerdem sollten angesiedelte Schwäne die Plagegeister zurückdrängen.
Die Zahl der Gänse stieg von 2009 bis 2017 stadtweit von etwa 700 auf 1400; in Parks von 329 auf 966 – 2019 meldete die Stadt ebenda einen kleinen Rückgang auf 907 Tiere. Auch am Unterbacher See bleiben die Gänse trotz diverser Maßnahmen ein Problem: „Wir müssen Wiesen und Strände täglich reinigen“, sagt Geschäftsführer Peter von Rappard.
Zuletzt sorgte der Vorstoß des FDP-Politikers Sebastian Rehne für Aufregung, weil er wie in Kanada Gänse von Drohnen verscheuchen lassen wollte. Rehne hatte sich über „Gänsekot-Teppiche“ im Rheinpark und im Hofgarten geärgert. Doch vom Grün-Dezernat wurde auch das als nicht sinnvoll abgelehnt, weil die Gänse dabei allenfalls kurzfristig verschwänden. Stattdessen setzte man beim „Gänsemanagement“ geduldig weiter auf die schrittweise Dezimierung der Population. Für Christian Rütz ist das zu wenig: „Ohne Bejagung und konsequente Eier-Entnahme aus den Gelegen wird es nicht besser.“