Ordnungsamt im Einsatz Verstoß gegen Corona-Maßnahmen: Düsseldorf räumt Hotel am Hauptbahnhof wegen Prostitution

Düsseldorf · Verstoß gegen die Corona-Schutzverordnung in Düsseldorf: Der städtische Ordnungs- und Servicedienst hat ein Hotel in Bahnhofsnähe geräumt und versiegelt - weil dort Prostitutierte Freier empfangen haben sollen.

Derzeit sind alle Bordelle geschlossen, einige Prostituierte arbeiten aber in Hotels. Der Düsseldorfer OSD hat jetzt eins geräumt.

Foto: dpa/Andreas Arnold

Der Ordnungs- und Servicedienst der Stadt Düsseldorf (OSD) hat am Mittwochabend ein Hotel in Bahnhofsnähe geräumt und versiegelt. Dort sei in mehrfacher Hinsicht gegen die Coronaschutzverordnung des Landes verstoßen worden, teilte die Stadt am Freitagmorgen mit. Zum einen, weil das Hotel für touristische Zwecke geöffnet war, zum anderen, weil dort Prostitution betrieben wurde. Weitere ordnungsbehördliche Konsequenzen werden nun geprüft, heißt es.

Laut Mitteilung der Stadt ist eine Streife des OSD am Mittwoch gegen 21.30 Uhr auf eine Prostituierte aufmerksam geworden. Bei der anschließenden Kontrolle kam heraus, dass die Betroffene in einem Hotel in der Nähe des Hauptbahnhofes übernachtet, weil sie angab, dass dort in ihrem Zimmer ihre Ausweispapiere seien. Als die OSD-Mitarbeiter sie in das Hotel begleiteten, um sich die Papiere zeigen zu lassen, trafen sie dort unter den 14 Gästen weitere ordnungsbehördlich bekannte Prostituierte an. Diese gaben allesamt an, dass sie zum Zweck der Prostitution in dem Hotel seien. Dort würden sie sowohl wohnen als auch sexuelle Handlungen anbieten. Alle Personen wurden aufgefordert, sich gegenüber der Ordnungsbehörde auszuweisen

Die Inhaberin zeigte sich bei der Kontrolle planlos und desinteressiert. Sie gab an, dass sie zur Zahl der Gäste keine Angaben machen könne, ebensowenig darüber, wie lange diese dort wohnen würden oder vorhatten zu bleiben. Zahlungsbelege waren ebenfalls nicht auffindbar.

Das Ordnungsamt hat das Hotel daraufhin komplett geräumt und versiegelt. Drei schwangeren Frauen und einer Mutter mit Kleinkind konnten durch eine Mitarbeiterin des Ordnungsamtes ein Platz in einer Notunterkunft organisiert werden, so die Stadt. Als die Ordnungsamtsmitarbeiterin ihnen diese Nachricht übermitteln wollte, seien die Frauen jedoch bereits mit ihren Männern/Begleitern verschwunden gewesen.