Düsseldorf Geplanter IS-Anschlag in der Düsseldorfer Altstadt - Prozess startet im Juli
Islamisten sollen im Auftrag des IS im vergangenen Sommer in Düsseldorf ein Blutbad geplant haben. Drei von ihnen wird nun der Prozess gemacht.
Düsseldorf. Drei mutmaßlichen IS-Terroristen, die ein Blutbad in Düsseldorf geplant haben sollen, wird dort im kommenden Monat der Prozess gemacht. Das Oberlandesgericht habe die Anklage der Bundesanwaltschaft zugelassen und starte das Terrorverfahren am 5. Juli, teilte ein Gerichtssprecher am Donnerstag mit.
Laut Anklage wollte die mutmaßliche IS-Terrorzelle in der Landeshauptstadt ein verheerendes Blutbad anrichten. Geplant war demnach, dass sich in der belebten Düsseldorfer Altstadt zwei Selbstmordattentäter in die Luft sprengen und dann weitere Terroristen am nahen U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee möglichst viele flüchtende Menschen erschießen.
Doch einer der Angeklagten, der Syrer Saleh A., soll die Pläne in Paris den Behörden verraten haben. Am 2. Juni waren daraufhin seine mutmaßlichen Komplizen in Asylunterkünften festgenommen worden.
Das Bekanntwerden der Pläne hatte für Aufsehen gesorgt. Der Auftrag für den Anschlag soll bereits 2014 direkt aus der Führungsebene der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) gekommen sein.
Den drei Angeklagten wird die IS-Mitgliedschaft und die Verabredung zu einem Verbrechen vorgeworfen. Saleh A. muss sich außerdem wegen Totschlags verantworten. Er soll in Syrien 2013 einen Scharfschützen erschossen haben, um seinen Bruder zu rächen, der zuvor von dem Schützen getötet worden sein soll. Der Prozess im Hochsicherheitstrakt wird von der Vorsitzenden Richterin Barbara Havliza geführt.
Das Verfahren gegen einen vierten Beschuldigten, der den Auftrag gehabt haben soll, die Sprengwesten herzustellen, wurde abgetrennt. Er soll zusätzlich eine Kampfeinheit der Al-Kaida-nahen Al-Nusra-Front gegründet haben. Bislang sind bis Dezember 36 Verhandlungstage geplant. dpa