Hudson’s Bay Premium-Marken zu reduzierten Preisen im alten Carsch-Haus
Mode, 2000 Taschen, 6500 Paar Schuhe und sogar Kerzen: Am Donnerstag um 11 Uhr eröffnet Hudson’s Bay im alten Carsch-Haus seine erste Europa-Filiale „Saks off 5th“.
Düsseldorf. 1700 Sonnenbrillen von mehreren hundert Top-Marken wurden am Mittwoch noch akkurat aufgestellt. Natürlich im Eingangsbereich, gleich neben den rund 2000 Handtaschen vieler Edel-Labels und nahe der Designer-Mode für die Damen. Dieses Entrée gehört zum Shopkonzept von „Saks off 5th“. Die Designer-Outlet-Kette, die nur Markenartikel unter der unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers verkaufen will, wird am Donnerstag um 11 Uhr seine Türen im dazu umgestalteten ehrwürdigen Carsch-Haus öffnen. Deutschland- und Europapremiere für das Offprice-Konzept der Hudson’s Bay Company (HBC), die 2015 mit der Übernahme von Galeria Kaufhof nach Europa expandierte.
Vorab ärgerten die Neuen die Düsseldorfer Modewelt doch ein wenig. „Modedorf wird Fashionmetropole“ lautete der Slogan auf den Aufklebern an den Schaufenstern. „Nein, nein, das ist humorvoll gemeint“, lacht Chefeinkäuferin Berna Bartosch, die auch schon für die Einzelhandelskette TK Maxx arbeitete. Die Aufkleber sind kurz vor der Eröffnung verschwunden und durch neue ersetzt. Ein wichtiger Slogan für das Verständnis von „Saks off 5th“ lautet da: „Täglich Neues entdecken.“
Zwischen Escada- und Burberry Bags erläutern Berna Bartosch und Wayne Drummond, der President von „Saks off 5th“ in Europa, das Konzept. Sie bieten Bekleidung und Accessoires für Damen, Herren und Kinder sowie dekorative Artikel für den Wohnbereich von 1000 Marken in Düsseldorf an. Alle zwischen 20 oder gar 60 Prozent reduziert. Wie viel man spart, steht auf dem Etikett. So kostet eine kleine weiße Burberry-Handtasche hier 699 Euro, der Herstellerpreis beträgt 1095 Euro und dann die verlockende Kunde für die Kundin: „You save 396,00 Euro.“ Mal wird das „Ersparte“ in Prozenten, mal in Euro angegeben. Bei den 6500 Paar Schuhen — präsentiert in Kartons in der ersten Etage — steht dies auf dem Preisschild auf der Sohle.
80 Mitarbeiter, vom Vollzeitpersonal bis zur Aushilfe, sind ab Donnerstag im europäischen Flagshipstore im Einsatz. 30 Prozent der Gesichter werden den Kunden bekannt vorkommen, sie arbeiteten bereits im Carsch-Haus. Der Rest der Ehemaligen wechselte in Galeria-Kaufhof-Filialen.
Das Personal jedoch wird nicht dazu da sein, den Kunden die passenden Größen für einen Artikel herauszusuchen. Denn ein Lager gibt es nicht, die Ware besteht aus Einzelstücken oder ein Teil gibt es nur drei-, viermal. Berna Bartosch spricht davon, dass die Kunden im neuen Kaufhaus „ihre Schätze selbst finden“ (Motto: „Find your own thing“). Und dies eben immer wieder neu, weil das Sortiment permanent wechselt. Auch einen Schuh gibt es beispielsweise in jeder Größe nur ein Mal.
Die Kollektionen der Markenhersteller sind mal aktuell, mal drei Monate alt oder auch mal älter. Die Preisspanne im Haus liegt bei 4 Euro für ein Notizbuch und 2000 Euro für einen Lammfellmantel.
Den Herren übrigens will President Wayne Drummond den Einkauf erleichtern: „Wir schicken sie nur an einen Ort.“ Das ist in diesem Fall die vierte Etage. Ein Stockwerk tiefer befindet sich ein Bereich mit Markenware für Kinder (zwei bis 14 Jahre) und Dekoartikel sowie Kleinmöbel. Dieses Angebot will der Chef ausweiten, wenn die Nachfrage da ist. So wie man generell flexibel auf das Kaufverhalten der Düsseldorfer reagieren wolle. In den kommenden Wochen will das Unternehmen weitere Häuser in Deutschland eröffnen. So in Frankfurt und Wiesbaden sowie in Heidelberg und Stuttgart. Danach wird auch in Rotterdam Premiere gefeiert.