Mann wohnte auf dem Flughafen Gerichtsrekord: Hausverbot des Flughafens - Zweimal in vier Tagen verurteilt

Jovanco A. hatte Hausverbot auf dem Flughafengelände und hielt sich nicht daran. Nun sitzt er fünf Monate in Haft.

Foto: Volker Hartmann

Düsseldorf. Es waren eindringliche Worte, die Richterin Bettina Brost dem Angeklagten am Dienstag als Schlusswort mit auf den Weg gegeben hatte, nachdem sie eine Haftstrafe von drei Monaten auf Bewährung verhängte. Jovanco A. solle auf keinen Fall noch einmal den Flughafen betreten, wenn er kein Ticket in der Tasche hat. Sonst müsse er damit rechnen, tatsächlich im Gefängnis zu landen. Das zeigte keinerlei Wirkung. Tatsächlich tauchte der 38-Jährige noch am gleichen Tag wieder im Airport auf — und saß der Amtsrichterin am freitag erneut gegenüber. Zwei Verurteilungen in vier Tagen sind ein Rekord am Amtsgericht.

Möglich wird das durch die beschleunigten Verfahren, die es in Düsseldorf gibt. Täter, die eindeutig überführt sind, werden in Untersuchungshaft genommen und ihnen wird innerhalb von einer Woche der Prozess gemacht. So schnell wie Jovanco A. schaffte das noch niemand. Der Lkw-Fahrer ist offenbar gleich im Anschluss an die Verhandlung wieder nach Lohausen gefahren. Zweieinhalb Wochen hatte der 36-Jährige auf dem Airport gewohnt. Obwohl Jovanco A. Hausverbot hatte, kehrte er immer wieder zurück.

Nach dem Urteil am Dienstag hatte er drei weitere Anzeigen wegen Hausfriedensbruchs kassiert. Als er Mittwoch wieder auf der Terrasse des Flughafen-Restaurants Hemingway saß, nahm die Polizei den Mann aus dem Balkan fest.

„Ich habe nichts falsch gemacht“, erklärte Jovanco A. kurz und knapp. Weitere Aussagen verweigerte der Lkw-Fahrer. Die Richterin stellte fest, dass der Mann völlig uneinsichtig war und verurteilte ihn zu fünf Monaten Haft. Ohne Bewährung. Die Strafe musste er sofort antreten.