Düsseldorf Gerresheimer Fuchsjagd droht jetzt die komplette Schließung

Gericht signalisiert, der Klage gegen die Größe des Lokals stattzugeben. Der Hausbesitzer denkt über die Armenküche als Ersatz nach.

Foto: ES

Düsseldorf. Seit Jahren ist die Gaststätte Fuchsjagd am Quadenhof ein sehr beliebter Treffpunkt für Gerresheim und die Umgebung. Aber fast ebenso lange versuchen einige Anwohner, die Fuchsjagd zu beschränken, wenn nicht ganz zu verjagen. Streitpunkt war zunächst die Außengastronomie, die für zu viel Lärm im Viertel verantwortlich sei. Doch jetzt droht der Gaststätte insgesamt das Aus — zum Leidwesen der Gerresheimer.

Burkhard Walter, der vor zwei Jahren die Immobilie kaufte, als der damalige Besitzer und Fuchsjagd-Pächter Thomas Papagrigoriou Insolvenz anmelden musste, und gleich nebenan auch wohnt, sagt: „Das Oberverwaltungsgericht Münster hat jetzt ziemlich klar signalisiert, dass die Revisionsklage gegen die von der Stadt erteilte Umbaugenehmigung für die Gaststätte zulässig ist — und Aussicht auf Erfolg hat.“

Die Begründung laute, dass die Gaststätte mit rund 320 Plätzen zu groß sei und eben nicht nur der Stadtteil-Versorgung diene, sondern auf Publikum aus einem größeren Umkreis setze. Damit wäre die von der Stadt erteilte — und vom Verwaltungsgericht Düsseldorf in erster Instanz bestätigte — Genehmigung des Umbaus der Immobilie — früher war hier ein Hotel mit Tanzsaal, dann noch ein Café beheimatet — obsolet.

Und was dann? Walter hat ein paar Alternativen für sein Haus durchgespielt und fast alle gleich verworfen: „Wohnungen kann man da nicht schaffen, ein Verkaufsgeschäft im Erdgeschoss kommt auch nicht in Frage.“ Bleibt eine Verkleinerung der Gaststätte. So hat er schon vorgeschlagen, auf die Empore mit 80 Plätzen zu verzichten, vorstellbar wäre auch, den Raum zum Gerricusplatz hin anders zu nutzen. Doch Walter will nicht noch einmal ein großes finanzielles Risiko eingehen: „Was ist, wenn selbst gegen die verkleinerte Gastro wieder geklagt wird?“ Deshalb denkt er jetzt über eine soziale Nutzung nach, mit seinem alten Schulfreund Pater Wolfgang Sieffert will er darüber sprechen. Insofern könnte sogar die Armenküche am Quadenhof einziehen, auch etwas für Obdachlose oder Flüchtlinge sei möglich, sagt Walter. Lieber allerdings sähe er es, wenn die Fuchsjagd erhalten bliebe und erweiter in größerem Stil aus deren Pachterlösen für solche Einrichtungen spenden könne.

Auch Bezirksbürgermeister Karsten Kunert wünscht einen Verbleib der Fuchsjagd am Standort: „Die Gaststätte ist sehr wichtig für Gerresheim und wird toll angenommen“, sagt er. Immer schon habe es in dem Haus Gastronomie gegeben, bei Disco-Veranstaltungen oder Live-Konzerten sei es früher sogar lauter zugegangen. „Also verstehe ich überhaupt nicht, warum da jetzt nichts mehr möglich sein soll.“