Düsseldorf Klage über marodes Nordpark-Café

Morsches Holz und alter Teppichboden sollen weg. Pächter Ahrens und die Stadt verhandeln über Verkauf.

Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. Das Café im Nordpark hat Tradition. Seit den 60ern ist es in der Hand der Familie Ahrens, wurde mit Eröffnung des Aquazoos in den 80ern erweitert. Seither ist nicht mehr viel passiert, sagt Pächter Bernd Ahrens. Er beklagt einen 30 Jahre alten Teppichboden, morsche Holzlatten. Vor allem fühlt er sich hingehalten. Das soll sich ändern. Die Stadt plant, ihm das Gebäude langfristig zu überlassen — mit einem Erbbaurechtsvertrag. Die Verhandlungen laufen.

Ahrens hofft, dass sich bald etwas tut. „Es ist nicht das erste Mal, dass ich die Stadt auf die Mängel aufmerksam mache“, sagt Ahrens. Nur kleinere Reparaturen wurden immer wieder gemacht, oft provisorisch, „Flickwerk“, wie er sagt. Das heißt: ausgebesserte und neu gestrichene Stellen direkt neben angefaulten Holzlatten, an der Fassade deutlich zu erkennen.

„Das kann so nicht weitergehen. Das Gebäude verfällt langsam“, klagt der Pächter. Morsche Latten, abblätternde Farbe, gesprungene Fliesen in der Küche, eine alte Heizung, fehlende Beleuchtung für Abendveranstaltungen — Ahrens kann noch einige Punkte dazu fügen. „Ich rechne damit, dass man mittlerweile eine hohe sechsstellige Summe investieren muss, bis das Café wieder vorzeigbar ist.“

Mit Investitionen in dieser Größenordnung rechnet auch die Stadt. „Die notwendigen Arbeiten, die zur Aufrechterhaltung des Betriebs dringend erforderlich sind, werden derzeit durchgeführt“, sagt eine Sprecherin. Die gesetzlichen Vorschriften in Sachen Brandschutz oder Gefahrenabwehr würden eingehalten. Alle weiteren Arbeiten sind derzeit Bestandteil von Verkaufsgesprächen mit Ahrens.

„Die Stadt und der Pächter sind sich einig, das Gebäude im Rahmen eines Erbaurechtsvertrages an den jetzigen Pächter zu übertragen“, heißt es seitens der Stadt. Die Verhandlungen können sich allerdings noch hinziehen.

„Die Summe muss angemessen sein, gerade wenn man bedenkt, was ich in die Sanierung stecken — und anschließend auf die Preise aufschlagen muss“, sagt Ahrens. Uli Werner, der ihn als rechte Hand unterstützt und das junge Mitarbeiterteam des Cafés leitet, sieht dabei einen anderen Aspekt. „Hierher kommen so viele Mütter mit Kindern, Rentner aus Seniorenheimen, Mitglieder aus Vereine — die müssen sich einen Kaffee auch weiterhin leisten können“, sagt er.

Wie es weitergeht, ist den beiden noch unklar, sie hoffen auf ein Angebot seitens der Stadt, das für sie akzeptabel ist. Die Stadt selbst hat ein Interesse daran, dass das Café fortgeführt wird und favorisiert Bernd Ahrens mit seinem Team als langfristigen Betreiber. Bis dahin bleibe, bis auf einige Ausbesserungen, erst mal alles wie bisher.