Gewinn bringt Sparkasse in Nöte

Bank ist doppelt unter Druck: Gewinn stieg nur durch Einmaleffekt — und davon will die Stadt noch etwas abhaben.

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Düsseldorf. Banken erklären ihre Bilanzen gern mit Superlativen. Worte können Zahlen hübscher machen. Deshalb war es eine untypische Jahresbilanz, die Stadtsparkassen-Chef Arndt M. Hallmann am Donnerstag präsentierte. Sie war nicht im Jubel-Stakkato gehalten, das man aus anderen Häusern kennt.

Zwar ist das Geschäft 2013 im Ganzen gut gelaufen. Aber die wirtschaftliche und finanzpolitische Großwetterlage hat Dellen in der Bilanz hinterlassen. Arg gebeutelt hat es das Kreditgeschäft mit Privatkunden. Das Volumen sank binnen eines Jahres von 547 auf 453,7 Millionen Euro. Ein herber Rückgang, wobei das Haus betont, die Weichen würden gerade neu gestellt. So will man noch in diesem Jahr Raten-Kredite anbieten, die auch im Internet abgeschlossen werden können. Diese Möglichkeit gibt es bei der Sparkasse noch nicht.

Auch andere Bereiche sind unter Druck: Der Zinsüberschuss etwa, die wichtigste Ertragsquelle, sank um 11,5 auf 237,9 Millionen Euro. Merke: In Zeiten niedriger Zinsen hat es eine „Spar“-Kasse schwer. Dass es sich seit Jahren kaum noch lohnt, Geld auf die hohe Kante zu legen, führt aus Hallmanns Sicht zu einem tiefgreifenden Wandel bei einer sehr deutschen Tradition: „Eine ganze Generation verliert den Zugang zum Sparen.“ Und noch eine Sparte schwächelt. Hallmann: „Der klassische unternehmerische Mittelstand fragte als Folge der Konjunktur kaum größere Volumina nach.“

All das wird freilich von guten Ergebnissen anderweitig nahezu kompensiert. Das Einlagengeschäft entwickelte sich positiv, das Kunden-Wertpapiergeschäft zufriedenstellend. Und die Kreditvergabe an gewerbliche Immobilien- und institutionelle Kunden stieg kräftig (s. Info-Kasten). Unter dem Strich steht ein etwas geringerer operativer Gewinn: Er sank von 109,2 Mio. im Vorjahr auf 94,9 Millionen Euro.

Dazu kommt noch der anteilige Erlös vom Verkauf der Immobilientochter Corpus Sireo, die den Gewinn auf 140 Millionen Euro hochtreibt. Ein Einmaleffekt, den Hallmann gern bei sich verbuchen möchte — zur Stärkung des Eigenkapitals. Das aber soll der Vorsitzende des Verwaltungsrates — Oberbürgermeister Thomas Geisel — anders sehen: Laut eines Express-Berichtes will er die Hälfte des Corpus-Geldes für die Stadtkasse. Hallmann will das verhindern, die Rede ist von „intensiven Gesprächen“. Das letzte Wort hat der Stadtrat.