Glosse: Zu Karneval omnipräsent im Geisel-Kostüm
Der Karneval wird zum Wahlkampfthema
Düsseldorf. Wer ist denn der Mann da im Thomas-Geisel-Kostüm? Das fragt sich mancher umtriebige Jeck, der keine närrische Party auslässt. Die Wahrheit: Es ist kein Kostüm, tatsächlich erscheint der Oberbürgermeister-Kandidat der SPD omnipräsent wie eine Wahl-Dauerwerbesendung überall dort, wo man sich den Freuden des Winterbrauchtums hingibt.
Nun weiß Geisel ganz sicher, dass er auch im Rosenmontagszug vorkommt. Mindestens einmal. Echt und in Farbe. Denn der Schwabe hat sich auf dem Wagen der KG Radschläger eingekauft und — ganz unschwäbisch — die stolze Summe von 500 Euro investiert.
Doch schon naht im Kostüm der Bösen Fee die Spaßverderberin. „Ein Karnevalist ist man von Herzen, dazu muss man im Rheinland geboren sein. Und das lebt man“, kolportiert Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann närrische Pseudo—Weisheiten. Was sie offenbar ernst meint. Oder?
Naja, egal. Geisel kontert diese Attacke aus dem liberalen Hinterhalt als echter Wort-Pirat mit einer Parade, wie man sie nur Jack Sparrow im Fluch der Karibik zutrauen würde. In seinen „Notizen aus der närrischen Provinz“ tritt Geisel den Beweis an, dass man auch als Schwabe am Karneval teilnahmeberechtigt ist.
Denn der ist auch manchmal gar nicht lustig. Hier finden Sie das komplette Gedicht. Wahr ist: Schon viele Zugereiste haben sich im Karneval assimiliert. Rheinischer Frohsinn ist offenbar erlernbar. Kaufen kann man sich den allerdings nicht.