Grund für Todessturz am Rheinufer geklärt
Ein nicht verschlossenes Tor im Geländer war Schuld am Sturz des Krefelders an den Kasematten.
Düsseldorf. Der 66-jährige Krefelder, der an Rosenmontag die Kaimauer hinunterstürtzte, wollte sich nur am Geländer anlehnen. Das haben neuste Polizeierkenntnisse ergeben. Dabei habe sich ein im Geländer eingelassenes Tor geöffnet, wodurch der Krefelder rückwärts die Kaimauer herunterstürzte.
In der Nacht zu Dienstag erlag der Mann seinen schweren Verletzungen trotz einer Notoperation. Das Unglück geschah vor den Augen seiner Frau an der Rheinwerft unterhalt des Rathausufers. Zunächst wurde der Rentner auf 61-Jahre geschätzt.
Überschattet wurde der Karneval in diesem Jahr auch von zahlreichen besonders jungen „Alkoholleichen“. Zwar wurden im Evangelischen Krankenhaus am Rosenmontag insgesamt mehr Menschen mit Alkoholvergiftungen eingeliefert, aber besonders auffällig war laut Sprecherin Mareike Dietzfelbinger die Gruppe der 14- bis 17-Jährigen.
„Unsere Kinderärzte waren nonstop im Einsatz.“ Während 2010 nur fünf Jugendliche eingeliefert wurden, waren es an Altweiber und Rosenmontag 18. „Einige davon hatten über zwei Promille.“ Traurige Alters-Spitzenreiterin auf der Intensivstation: eine 14-Jährige.
Insgesamt wurden allerdings an den närrischen Tagen in den mobilen Rettungswachen beispielsweise am Burgplatz weniger hilfsbedürftige Narren behandelt: 365 (statt 440 im Jahr 2010). Davon mussten 132 (177) in eine Klinik. Wegen des Glasverbots sank die Zahl der Schnittverletzungen auf 13 (75) Behandlungen. 2010 waren es noch über 200 Verletzungen.
Die Polizei spricht von einem hohen Einsatzaufkommen zu Karneval ohne größere Zwischenfälle. Insgesamt 3.108 (3.058) Einsätze gab es. 34 (75) zumeist junge Männer erhielten einen Platzverweis. In 98 (109) Fällen von Körperverletzung mussten die Beamten einschreiten, zu 52 (53) Schlägereien mussten sie ausrücken. In 110 (111) Fällen ging es um Randalierer, 176 (116) Streitigkeiten mussten geschlichtet werden.